Der Backwarenkonzern Aryzta wächst kaum noch. Doch auf den neuen CEO Michael Schai warten noch ganz andere Herausforderungen.
Zum Glück ist der Backwarenkonzern Aryzta nicht nur in Europa aktiv.
Dies ist wohl das Hauptfazit, wenn man auf die Semesterergebnisse 2024 blickt.
Neuen CEO gefunden
Der Umsatz ging im ersten Halbjahr um fast 1 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am heutigen Montag bekanntgab.
Der Gewinn blieb im ersten Semester zwar unter dem Strich bei 58 Millionen Euro konstant.
Doch bei näherer Betrachtung gibt es für den designierten CEO Michael Schai, über dessen Ernennung muula.ch unlängst berichtete, viel zu tun.
Er kommt von Lindt & Sprüngli Australien zum Aryzta-Konzern nach Schlieren bei Zürich. Früher hatte er aber bereits für den Backwarenkonzern gearbeitet.
Megawachstum verflogen
Das organische Wachstum brach nämlich vollkommen weg. Der Backwarenkonzern schrumpfte organisch um 0,7 Prozent.
Im Vorjahreszeitraum war er noch aus eigener Kraft um 22 Prozent expandiert, wie aus einer Präsentation für Investoren anschaulich hervorgeht.
Sowohl bei den Verkaufspreisen als auch bei den Verkaufsmengen und beim Produktmix ging die Entwicklung im zweiten Quartal klar abwärts.
Hauptmarkt schwächelt
In Europa, wo Aryzta fast seinen ganzen Umsatz einnimmt, schrumpfte der organische Umsatz um 1,1 Prozent.
Im Hauptmarkt Deutschland gingen die Verkäufe um über 5 Prozent auf noch rund 300 Millionen Euro zurück.
Zum Glück agiert das Unternehmen mit seinen Backwaren noch im Rest der Welt, wo es gut 11 Prozent seines Umsatzes erzielt.
Dort betrug das organische Wachstum immerhin 2,8 Prozent, was aber durch negative Währungseffekte gegenüber der Konzerndevise Euro um 4,5 Prozent wieder beeinträchtigt wurde.
Die Profitabilität ist in Europa deutlich schlechter als im Rest der Welt.
Auch da müsste sich das Geschäft mehr in Richtung besserer Gewinnmargen verlagern.
Explosion der Verwaltungskosten
Wer auf die Gewinnrechnung blickt, sieht gleich die nächsten Baustellen von Aryzta.
So gab es hohe Kostensteigerungen im Vertrieb von fast zehn Prozent und die Verwaltungskosten legten sogar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über 12 Prozent zu.
Auch da wird Schai sicher alle Hände voll zu tun haben.
12.08.2024/kut.