Der Kanton Zug schwimmt im Geld und will seinen Bürgern weiter Gutes tun. Nun kommt er auf eine besondere Idee im Gesundheitsbereich.
Zug kennt man wegen der leckeren Kirschtorte und aufgrund des guten Umgangs mit den Staatsfinanzen.
Dies weckt allerlei Begehrlichkeiten, wie die Förderung des öffentlichen Bauens, des öffentlichen Verkehrs oder sogar weiteren Steuersenkungen, obwohl der Kanton da schon sehr günstig ist.
Entlastung der Bewohner
Der Zuger Regierungsrat beantragte nunmehr dem Kantonsrat einen Budgetkredit, damit der Kanton fast die gesamten Kosten für stationäre Spitalbehandlungen von Zuger Patienten übernehmen kann, wie Zug am heutigen Donnerstag mitteilte.
Dadurch würden die Krankenkassenprämien 2026 / 2027 der Grundversicherung im Kanton Zug im Schnitt rund 18 Prozent tiefer ausfallen, hiess es weiter.
Die Zuger Bevölkerung werde auf diesem Weg um rund 220 Millionen Franken entlastet, rechnete der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister (Mitte) freudig vor.
Dies seien je nach Modell rund 700 Franken pro Einwohner und Jahr.
99 Prozent spendieren
Das Krankenversicherungsgesetz schreibt vor, dass die Kantone bei einer Spitalbehandlung mindestens 55 Prozent der Fallkosten übernehmen. Fast alle Kantone orientieren sich an dieser Mindestgrösse.
Im Kanton Zug soll der Kantonsanteil nun aber für zwei Jahre auf 99 Prozent angehoben werden. Ein Prozent verbleibe aus verfahrenstechnischen Gründen bei den Krankenversicherern, hiess es im Communiqué.
Es änderten sich nur die Anteile der Kostenträger, die Gesamtentschädigungen der Spitäler blieben gleich. Die höheren Kosten würden aus dem kantonalen Budget beglichen, so die Idee.
Entscheid im Prämienherbst
Dies gelte für alle Spitäler in der Schweiz, die Zuger Patienten stationär behandelten, führte das Zuger Gesundheitsdepartement zudem aus.
Der Regierungsrat sieht dies vor. Im Herbst müsse nun der Kantonsrat über die Idee zur Entlastung der Bevölkerung bei den Krankenkassenprämien entscheiden.
Immer mehr ambulante Fälle
Im Schweizer Gesundheitswesen ziehen sich die Kantone immer mehr aus der Verantwortung zurück, denn viele Behandlungen können heutzutage ambulant durchgeführt werden, was zu sinkenden Kosten im stationären Bereich führt.
Diesen Effekt tragen die Versicherten über ihre Krankenkassenprämien aber voll. Insofern rückt Zug diese Entwicklung wieder etwas für seine Bewohner gerade.
11.07.2024/kut.