Weltbürger setzen auf BA111OD

Eine GMT-Tourbillon von BA111OD
Eine neue GMT-Tourbillon von BA111OD. (Bild: PD)

Die Schweizer Uhrenbranche hat sich ins Abseits manövriert. Innovationen kommen nicht von Grosskonzernen, sondern von Firmen, wie BA111OD.

Wenn die Wirtschaft floriert, werden Firmen träge.

Dies lässt sich eindrücklich an der Schweizer Uhrenindustrie ablesen.

Abschmettern wichtiger Fragen

Nach der Coronavirus-Pandemie verkauften sich die Zeitmesser von Rolex, Swatch, Audemars Piguet & Co. quasi wie von selbst. Zu stark auf den chinesischen Markt konzentriert? Ach, was. Zu langweilig die Modelle? Ach, was.

Zu teuer die Schweizer Uhren im Vergleich zur deutschen oder japanischen Konkurrenz? Ach, was.

Etwas ändern, obwohl es gut läuft? Ach, was. 

ESG in Basel und UEFA-EM als Chancen

Doch genau dies bräuchte es für die Zeit nach dem Boom. Nun liegen die Nerven angesichts einbrechender Verkaufszahlen in der Schweizer Uhrenindustrie blank, weil zudem kaum Ideen zur Stimulation des Absatzes vorhanden sind.

Eine spezielle Swatch-Uhr für den Eurovision Song Contest in Basel? Fehlanzeige. Eine spezielle Swatch-Uhr als Mitbringsel von der Uefa-Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz? Fehlanzeige.

Ist irgendeine Innovation in der Schweizer Uhrenindustrie in Sicht? Nein, ausser mal die Farbe beziehungsweise das Material zu ändern oder mal eine Retro-Version wieder aufzulegen.

Anders kann es die Schweizer Uhrenbranche wohl nicht.

Anderes Verkaufskonzept

Doch wo so eine Erschlaffung in einem Markt im Gange ist, gibt es kleine Firmen, welche die Grosskonzerne aufscheuchen.

Einer dieser innovativen Anbieter ist beispielsweise Kollokium, über den muula.ch bereits berichtete. Ein anderes Unternehmen ist BA111OD aus Neuenburg.

Eine Hand mit einer BA11OD-Uhr
Moderne Eleganz mit einer BA111OD-Luxusuhr am Handgelenk. (Bild: PD)

Thomas Baillod, der aus einer Schweizer Uhrmacherdynastie stammt, gründete 2019 seine eigene Firma und optimiert Marketing- und Vertriebskosten durch einen direkten Verkaufsansatz.

So bekommen Uhrenliebhaber die Meisterstücke um Tourbillon, Chronographen & Co. zu unglaublichen Schnäppchenpreisen.

Dies ärgert selbstverständlich Branchengrössen, weil Marketing und Distribution mit weltweiten Kampagnen oder Ladengeschäften oftmals mehr als die Hälfte der Erstellungskosten ausmachen.

Von anderen Branchen abgeschaut

Solche Ansätze können auch in anderen Branchen beobachtet werden, etwa beim Wein, wo sich der Basler Anbieter Vinigma die Vertriebskosten durch einen direkten Verkaufsansatz spart.

Doch in die Flaschen gelangen nur erlesene Tropfen und der Kreis der Liebhaber wächst ständig.

Diese Vorgehensweise soll über traditionelle Kundenbeziehungen hinausgehen und mit Events, Online-Interaktionen & Co. zur Leidenschaft für Weinkultur oder eben für Uhrmacherkunst beitragen.

Uhrenliebhaber geben Ton an

Die Marke BA111OD gab soeben ein neues «Chapter» bekannt, welches ein gutes Beispiel für die Strategie darstellt.

Es ist eine GMT-Tourbillon in einer limitierten Auflage von nur 30 Stück.

Das 44-mm-Gehäuse ist aus speziell behandeltem Titan mit grauen Zeigern in modernem Design und wie immer bei BA111OD mit der Krone auf 4 Uhr, damit sie am Handgelenk nicht stört, wie es sich viele Uhrennarren wünschen.

Das graue Nubukleder-Armband lässt sich über ein Clip-System auch von Laien leicht austauschen.

Das Marketing der Neuenburger Uhrenfirma erfolgt dabei praktisch nur über Mund-zu-Mund-Propaganda und Liebhaber.

Vielreisende und Geschäftsleute

Das Herzstück bildet ein Uhrwerk mit 100 Stunden an Gangreserve und 5000G Schockresistenz, welches in La Chaux-de-Fonds von Olivier Mory entwickelt wurde.

Der Tourbillon zur Verbesserung der Ganggenauigkeit auf 7 Uhr wurde dabei für den täglichen Gebrauch konzipiert und stellt nicht, wie so oft bei den Grossen, nur eine Zierde dar.

Die GMT-Funktion, die es auf 1 Uhr mit einer Weltkartengravur ermöglicht, zwei Zeitzonen gleichzeitig zu verfolgen – stellt ein Hilfsmittel für Vielreisende, Geschäftsleute und Uhrensammler dar.

Damit wird die Zielgruppe um Weltbürger mit internationalen Meetings oder um globale Abenteurer klar.

Komplizierte Komplikation

Unter BA111OD verschieben sich sogar die Grenzen der Schweizer Uhrmacherkunst mit einem 12-Stunden GMT-Zähler. Im Gegensatz zu herkömmlichen GMT-Anzeigen mit der Lünette enthält das Design von BA111OD einen separaten GMT-Zeiger zum mühelosen Verfolgen von Zeitunterschieden.

Das BCP-Tourbillon-Werk von Mory ist ein wahres Zeugnis für Schweizer Handwerkskunst, Präzision und Kunstfertigkeit.

Selbst 30-Minuten versetzte Zeitzonen, wie zum Beispiel Indien und Neufundland, oder 15-Minuten-Verschiebungen, wie in Nepal oder auf den Chatham Inseln im Pazifik, funktionieren dabei.

Übernahme falls Einfluss steigt

Der Verkaufspreis ist mit 8200 Franken je Uhr extrem moderat veranschlagt und spült der Firma beim Verkauf der ganzen Auflage nicht einmal einen Bruttoumsatz von 250.000 Franken in die Kasse.

Doch das reicht offenbar, um die Uhrenliebhaberei und eine Community versorgen und an sich binden zu können.

All dies geht solange gut, bis ein Grosskonzern dem Treiben um BA111OD & Co. mit extrem viel Geld ein Ende bereitet, um von seiner eigenen Trägheit abzulenken.

Denn Not macht bekanntermassen erfinderisch und Prosperität macht behäbig.

21.09.2025/kut.

Weltbürger setzen auf BA111OD

One thought on “Weltbürger setzen auf BA111OD

  • September 21, 2025 at 4:04 pm
    Permalink

    Ein flotter Kommentar. R.H.

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