Weisser Ritter eilt Spital Wetzikon zu Hilfe

Spital Wetzikon
Im Fall des Spitals Wetzikon gibt es eine neue Wendung. (Bild: PD)

Das Spital Wetzikon befindet sich in einer prekären Überlebenssituation. Just in diesem Moment erhält es ein Übernahmeangebot mit einem alten Bekannten.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, heisst es oft.

Genauso ist auch das Siechtum beim Spital in Wetzikon zu sehen, das sich mit einem Neubau finanziell verhoben hat und im vergangenen Jahr eine Anleihe sowie die Zinszahlungen platzen liess.

Nur 51 Prozent notwendig

Am heutigen Dienstag tauchte aus heiterem Himmel ein Rettungsanker auf.

Das Biotechnologieunternehmen Evolva aus Reinach BL kündigte ein Übernahmeangebot für die GZO Spital Wetzikon AG an. Die Firma wolle alle Aktien für 5 Millionen Franken kaufen, hiess es.

Dem Käufer schwebt dabei vor, das taumelnde Spital in ein Gesundheitszentrum umzuwandeln, erklärten die Verantwortlichen.

Der Kauf käme zustande, wenn Aktionäre, die mindestens 51 Prozent der Aktien halten, zustimmten, hiess es von Evolva weiter.

Strippenzieher im Hintergrund

Das Unternehmen aus Baselland sucht derzeit aber für sich selbst einen Geldgeber, was den Plan in etwas schrägem Licht erscheinen lässt.

Im Board würde aber der Manager Gregor Geber sitzen, hiess es von Evolva weiter.

Investor Greber, dessen Anlagevehikel VT5 heisst und der sich von einem Abenteuer ins nächste begibt, hatte hinter den Kulissen die Fäden für eine Umschuldung gezogen.

Auch beim Austausch des Verwaltungsrats hat er seinen Teil dazu beigetragen.

Lösung für das Zürcher Oberland

Das Spital selbst begrüsste die Offerte, genauso wie die zwölf Eigentümergemeinden. Ihnen könnte dadurch per Jahresende ein Kapitaleinschuss von 50 Millionen Franken letztlich erspart bleiben. Beide erklärten umgehend, das Kaufangebot sowie die Motive prüfen zu wollen.

Das Spital würde das Übernahmeangebot dem bestehenden Sanierungsplan gegenüberstellen, hiess es.

Ziel sei eine tragfähige, nachhaltige Lösung für eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland mit der Möglichkeit zur Integration in einen Verbund.

Der Kanton Zürich hatte aber schon entschieden, dass es diese Einrichtung nicht braucht.

Anleihetausch in Aktien?

Auch für die Gläubiger der «Schrottanleihe» wäre ein neuer Hoffnungsschimmer vorhanden. Sie waren schon stark zur Kasse gebeten worden.

Bei Annahme des Angebots würde Evolva den Gläubigern einen Restrukturierungsplan vorlegen, hiess es euphorisch.

Dabei war von einer Vorabausschüttung in bar und einem Tausch von Schulden in Evolva-Aktien die Rede.

Doch schon mancher Weisser Ritter hat sich bei Übernahmen nicht als Rettungsanker, sondern als graue Maus entpuppt.

Doch die Hoffnung stirbt bekanntermassen zuletzt.

27.05.2025/kut.

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