Wachsende Defizite bei Schweizer Forstbetrieben

Ein Wald mit Nebel
Schweizer Wälder generieren höhere Defizite bei Forstbetrieben. (Bild: pixabay)

Nach steigenden Holzernten sinken die Zahlen in der Schweiz nun wieder. Doch die Ökonomie von Forstbetrieben erzeugt ohnehin grosse Sorgenfalten.

In Schweizer Wäldern wurden im vergangenen Jahr rund 4,8 Millionen Kubikmeter (m3) an Holz geerntet.

Dies waren knapp 0,1 Millionen Kubikmeter oder 2 Prozent weniger als 2023, teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Mittwoch auf Basis der neuesten Entwicklungen mit.

Fünf Waldkantone dominieren

Nach steigenden Ernten zwischen 2020 und 2022 seien seit zwei Jahren in Folge sinkende Zahlen festzustellen, hiess es weiter.

Die tendenziell tiefere Nachfrage und entsprechend tiefere Holzpreise hätten dabei eine Rolle gespielt.

Waldflächen in der Schweiz laut BFS

Die Kantone mit den fünf grössten Holzerntemengen, also Bern mit 0,89 Millionen m3, Waadt mit 0,44 Millionen m3, Zürich mit 0,40 Millionen m3, Graubünden mit 0,37 Millionen m3 und Aargau mit 0,34 Millionen m3, lieferten im Jahr 2024 mit 51 Prozent die Hälfte der gesamten Holzernte.

In diesen fünf Kantonen befinden sich auch 48 Prozent der Waldflächen der Schweiz.

Insofern hält sich der Abbau ungefähr die Waage.

Tessiner holzen ab

In zwei der fünf grössten Waldkantonen nach Waldfläche ging die Erntemenge insgesamt zurück: in Bern mit -3 Prozent und im Wallis -7 Prozent.

In den anderen drei Kantonen nahmen die geernteten Mengen dagegen zu: Das Tessin fiel mit +13 Prozent besonders auf.

Waadt und Graubünden kamen je auf Steigerungen von +1 Prozent.

Defizite legen kontinuierlich zu

Die 638 Forstbetriebe, die 2024 tätig waren, verzeichneten Einnahmen in Höhe von 622 Millionen Franken und Ausgaben in Höhe von 651 Millionen Franken. Gesamtschweizerisch belief sich somit das Defizit auf 29 Millionen Franken.

Einnahmen und Ausgaben bei Waldflächen in der Schweiz laut BFS

Im Jahr 2023 lag der Fehlbetrag bereits bei 20 Millionen Franken, wie muula.ch über die Forststatistik berichtete.

Im Jahr 2022 hatte der Fehlbetrag rund 18 Millionen Franken betragen.

Steuergeld wächst nach

Die Forstbetriebe im Mittelland, in den Alpen und auf der Alpensüdseite verbuchten im Jahr 2024 weiterhin Verluste.

Die Forstbetriebe in den Voralpen hätten eine positive Bilanz mit einem Gesamtgewinn von rund 2,4 Millionen Franken verzeichnet, hiess es vom BFS weiter.

Und die Forstbetriebe im Jurabogen wiesen laut den Statistikern ziemlich ausgeglichene Zahlen auf.

Forstflächen nach Eigentümertyp gemäss BFS

Dennoch zeigt sich, dass ein Strukturdefizit kein Dauerzustand sein kann.

Doch der Staat ist der grösste Besitzer und da spielt die Ökonomie oft keine Rolle, weil die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden können.

16.07.2025/kut.

Wachsende Defizite bei Schweizer Forstbetrieben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert