
Die Schweizer Armee tritt den Waffenplatz Moudon ab. Zwei Gemeinden verzichten auf ihr Vorkaufsrecht, um mit Bundeshilfe die Wirtschaft zu beleben.
Die Waadtländer haben einen langfristigen Plan ausgeheckt.
Die Schweizer Armee wird den Waffenplatz Moudon im Kanton Waadt schon bald verlassen.
Polizeiakademie verlegen
Hintergrund ist ein spannendes Projekt um Wohnungsbau, neue Verkehrsinfrastruktur und weitere Arbeitsplätze.
Die Waadtländer Regierung und der Bund als Eigentümer des Waffenplatzes Moudon unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Abtretung des Waffenplatzes im Baurecht, teilte das Bundesamt für Rüstung Armasuisse am Donnerstag mit.
Auf dem Waffenplatz Moudon im Waadtländer Broye-Bezirk solle bis 2032 die neue Waadtländer Polizeiakademie entstehen.
Die Armee werde sich bis voraussichtlich Ende 2027 vom Standort Moudon zurückziehen und ihre Tätigkeiten gestaffelt auf den Waffenplatz Chamblon verlagern. Danach werde das Areal umgebaut.
Asyl-Notunterkunft entfällt
Im Mai 2022 beschloss der Waadtländer Staatsrat nämlich bereits, den heutigen Standort der Waadtländer Polizeiakademie in Savatan aufzugeben und auf dem Waffenplatz Moudon eine neue Polizeiakademie zu betreiben.
Der Kanton Waadt hat mit Armasuisse Immobilien, dem Immobilienkompetenzzentrum des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), und dem Staatssekretariat für Migration (SEM) eingehende Gespräche hinsichtlich der Übernahme des Waffenplatzes Moudon geführt.
Das Migrationsamt ist dabei, weil der Standort Moudon im Jahr 2017 in den Sachplan Asyl aufgenommen wurde.
Die Waadtländer entledigen sich mit der neuen Polizeiakademie elegant den Unterkunftsplätzen für Asylanten.
Wohnungsbau fördern
Die von den Veränderungen betroffenen Gemeinden Moudon und Syens verzichteten für den Waffenplatz Moudon sogar auf ihr Vorkaufsrecht, weil sie die zukünftige Polizeiakademie im Waadtländer Broye-Bezirk als strategische Chance für die regionale Entwicklung betrachteten, so das Communiqué.
Aufgrund seiner Tragweite dürfte das Vorhaben nämlich die lokale Wirtschaft stärken, den Wohnungsbau fördern, den öffentlichen Verkehr beleben sowie nachhaltig Arbeitsplätze schaffen.
Weitere Ansiedlungen geplant
Wegen seiner Fläche und Infrastruktur biete der Waffenplatz Moudon grosses Potenzial. Es solle ein interdisziplinäres Ausbildungszentrum entstehen, das neben der Polizeiakademie weitere Partner aus dem Sicherheitsbereich nutzen könnten, hiess es weiter.
Infrage kämen «Blaulicht-Dienste», Leistungen im Bereich des Umweltschutzes oder im Bereich des Strafvollzugs, erklärte Armasuisse zum Projekt.
Dies scheint den Waadtländern allemal besser, als bei einem Anstieg der Asylgesuche dem Bund vorübergehend Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.
Der Glöckner von Notre-Dame ist eben so lange ok, wie er nicht als direkter Nachbar einzieht, heisst es ja immer so schön.
12.12.2025/kut.





