Versicherer Swiss Life verliert an Schwung

Die Swiss-Life-Gruppe hütet ein Geheimnis. (Bild: PD)

Die Swiss-Life-Gruppe büsst an Dynamik ein. Das Wachstum bei den Einnahmen in den ersten drei Quartalen ist analog zum Halbjahr. Doch ein Punkt muss noch viel mehr Sorgen bereiten.

Die Swiss-Life-Gruppe hat ihren Wachstumsschub im laufenden Geschäftsjahr verlangsamt. Die Einnahmen sanken von Januar bis September um 1 Prozent auf rund 15 Milliarden Franken. In Lokalwährungen, also hauptsächlich in Euro mit den wichtigen Märkten Deutschland und Frankreich, ging es um 2 Prozent nach oben, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte.

Im Halbjahr 2022 war der Anstieg bei den Prämieneinnahmen in Lokalwährungen auch bei 2 Prozent gewesen. Es geht also nicht dynamischer nach oben.

Ausland mit Bremspuren

Schwierigkeiten bekundet auch der grösste Auslandsmarkt Frankreich. Die Bruttobeiträge und Policengebühren sanken um 8 Prozent auf 5,2 Milliarden Franken. Selbst in Lokalwährung ging es um 1 Prozent nach unten.

Die eigentlich in der Lebensversicherung tätige Gesellschaft entwickelt sich zudem immer mehr zu einer Bank und nimmt für die Verwaltung von Vorsorgegeldern vermehrt Gebühren ein.

Die Fee-Erträge legten in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken zu. Im Halbjahr war die Wachstumsrate hierbei aber auch bei 13 Prozent gewesen.

Kapital als Problem?

Swiss Life geht per 30. September 2022 von einer Solvenzquote nach dem Swiss-Solvency-Test (SST) von «leicht über 200 Prozent» aus. Damit lag die Solvenzquote zwar oberhalb der strategischen Ambition von 140 bis 190 Prozent. Allerdings ging es bei dem Wert seit Jahresanfang mit 223 Prozent und zur Jahresmitte mit 215 Prozent immer ein Stückchen nach unten.

Problematisch dürfte bei der Gruppe die Situation beim Eigenkapital sein. Im Halbjahr ging es mit den Eigenmitteln aufgrund der Kapitalmarkt-Situation mit Werteinbrüchen sowie dem Zinsanstieg um 36 Prozent auf rund 10 Milliarden Franken nach unten, wie auch muula.ch berichtete.

Die vielen Anleihen im Anlage-Portfolio eines Lebensversicherers verlieren stark an Wert, wenn die Zinsen zulegen.

Geheimnis gehütet

Allerdings macht das Assekuranz-Unternehmen bei dieser Position zum dritten Quartal keine Angaben. Auch auf spezieller Nachfrage von muula.ch wollte sich die Swiss-Life-Gruppe nicht zum Stand des Eigenkapitals äussern.

Im ersten sowie im dritten Quartal publiziere die Versicherungsgruppe jeweils keinen vollständigen Zahlenkranz, erklärte ein Mediensprecher diesbezüglich.

09.11.2022/kut.

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