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Amerikaner und Chinesen lieben die Schweiz und kommen scharenweise. Feriengäste anderer Länder machen dagegen vermehrt einen Bogen.
Die Schweizer Hotellerie hat 2024 einen neuen Rekord aufgestellt.
Der Höchststand betraf allerdings nicht nur die Zahl der Logiernächte, welche im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf fast 43 Millionen stieg, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Donnerstag bekanntgab.
Höchster Stand seit 50 Jahren
Auch die ausländische Nachfrage habe um 5,1 Prozent auf 22 Millionen Logiernächte zugelegt, hiess es, und damit sei der höchste Stand seit 1972 erreicht worden, freuten sich die Statistiker.
Diese Erhöhung ist auch vor dem Hintergrund der Steigerung im Jahr 2023 zu sehen, die bei ausländischen Gästen bereits um 21,8 Prozent gestiegen war.
Die inländische Nachfrage erhöhte sich 2024 immerhin um 0,1 Prozent auf 20,9 Millionen Logiernächte.
Kooperationen mit Content Creators
Bei den Ausländern, welche in die Schweiz kamen, fielen die Amerikaner besonders auf.
Sie hätten den grössten Beitrag zur Steigerung der ausländischen Nachfrage beigesteuert, erklärte das BFS weiter. Die Zahl der Logiernächte stieg demnach um 13,9 Prozent auf 3,5 Millionen und damit auf ein neues Allzeithoch.
Schweiz Tourismus lobte seine Aktivitäten auf dem nordamerikanischen Kontinent in einem separaten Communiqué. Der Fokus auf neue und jüngere Zielgruppen und die Zusammenarbeit mit Content Creators hätten sich da besonders ausgezahlt.
Junge Italiener lieben die Schweiz
Gäste aus Deutschland stellten auch 2024 die grösste Gästegruppe in der Schweiz dar.
Die Zahl der Logiernächte legte um 0,5 Prozent auf 3,8 Millionen zu. Franzosen übernachteten zu 6,1 Prozent mehr in der Schweiz und kamen immerhin noch auf 1,5 Millionen Logiernächte.
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Das Eidgenössische Aussendepartement EDA publizierte am heutigen Donnerstag noch den jährlichen Bericht, wie das Ausland die Schweiz sieht.
Auffällig an der Umfrage ist, dass in Deutschland, Frankreich und in Österreich vor allem ältere Menschen einen guten Eindruck von der Schweiz haben.
In Italien ist es dagegen umgekehrt und Jugendliche schwärmen von dem Land.
Mehr Chinesen und Taiwanesen
Neben dem Boom von Amerikanern fallen in der Statistik aber noch zwei Steigerungsraten auf.
Die eine betrifft die Chinesen, deren Zahl der Logiernächte sich um fast 50 Prozent auf 725.000 erhöhte. Reisende aus Taiwan steigerten die Logiernächte um 30 Prozent auf 265.000.
Inder sorgten zudem für fast 11 Prozent mehr Logiernächte und kamen auf 660.000.
Weniger Golfaraber
Allerdings sanken auch zahlreiche Nachfragen bei Ausländern. So fallen die Briten negativ auf, deren Zahl der Logiernächte sich um 4,1 Prozent auf 1,6 Millionen reduzierte.
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Auch die Golf-Araber sorgten mit 4,4 Prozent auf 813.000 Logiernächten für weniger Übernachtungen.
2025 kann kommen
Den grössten absoluten Zuwachs bei den Logiernächten gegenüber 2023 verzeichneten laut dem BFS zwei städtische Regionen: Zürich Region mit einem Plus von 4,9 Prozent auf 7,3 Millionen, gefolgt von Genf mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 3,8 Millionen.
Die Zimmerauslastung erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 55,1 Prozent.
Am stärksten war der Anstieg aber in der Basel-Region mit einem Plus von 3,9 Prozentpunkte auf 56,5 Prozent.
Diese positiven Entwicklungen beim Tourismus dürften 2025 auch weitergehen – dem Eurovision Song Contest in Basel sowie der Uefa-Europameisterschaft im Frauenfussball sei Dank.
20.02.205/kut.