Der Novartis-Konzern soll den Absatz eines Medikaments mit illegalen Methoden forciert haben. In den USA muss der Fall wieder vor Gericht.
Das Medikament Gilenya gehört mit einem Umsatz von einer Milliarde Dollar zu den Kassenschlagern des Basler Pharmakonzern Novartis.
Am Freitag wies ein Berufungsgericht in den USA aber die Abweisung der Klage wegen illegaler Verkaufsmethoden ab, wie die Agentur «Reuters» berichtete.
Betrug an Krankenkassen?
Demnach muss nun doch ein US-Bezirksgericht in Manhattan erneut über die Angelegenheit befinden.
Bei dem Fall geht es um einen Whistleblower, der behauptet, Novartis habe Ärzten viel Geld gezahlt und sie in Gourmetrestaurants eingeladen, damit sie das rezeptpflichtige Medikament zu Multiple Sklerose Gilenya mehr verschrieben.
So seien US-Krankenkassen, wie etwa die staatliche Medicare, Medicaid & Co. betrogen worden, hiess es weiter.
Zahlungen ohne Gegenleistungen
Novartis hat laut den Vorwürfen gegen das US-Bundesgesetz False Claims Act verstossen, indem Vortragsveranstaltungen sogar nur zum Schein organisiert worden seien, um den Verkauf des Medikaments anzukurbeln.
Der Basler Pharmariese soll Mediziner sogar für abgesagte Vorträge fürstlich entschädigt haben.
Schweigen im Walde
Bereits im Jahr 2022 war die Angelegenheit des Whistleblowers von einem Gericht in den USA abgewiesen worden.
Nun lebt der Fall um Kickback-Zahlungen für Ärzte also wieder auf.
Novartis und die zuständigen Anwälte wollten gegenüber «Reuters» keine Stellungnahme zu dem Skandal abgeben.
28.12.2024/kut.