Urheber des Zürcher Geldregens erklären sich

Zehn-Franken-Noten
Unlängst regneten Zehn-Franken-Noten der SNB in Zürich vom Himmel. (Bild: PD)

Tausende Franken fielen unlängst im Chinagarten Zürich vom Himmel. Nun werden die Hintergründe dieser missglückten Aktion klar.

Am Marketing scheiden sich regelmässig die Geister.

Doch auf was für Ideen so manche Produktanbieter kommen, sprengt wohl den gesunden Menschenverstand.

Chinagarten Zürich als Ort

Eine Firma wollte aus der Masse von Produkten herausstechen und sich dabei die Geldgier von Menschen zunutze machen.

Dabei inszenierte sie eine Comic-Geschichte, die sie mit der realen Welt verband.

Teil dieser Geschichte war ein Geldregen von rund 24.000 Franken in Zürich, der dann tatsächlich auf der Chinawiese an einem sonnigen Abend unlängst niederging, wie auch muula.ch berichtete.

12-jähriger Knabe verletzt

Doch die Menschen, die von einer Person mit Goldmaske, die auch im Comic vorkommt, auf den Geldregen von Zehn-Franken-Scheinen hingewiesen wurden, prügelten sich regelrecht um die Banknoten.

Es gab beispielsweise Platzwunden bei den Tumulten und die Polizei suchte Zeugen, weil bei der offenbar nicht bewilligten Aktion mit einer Drohne auch ein 12-jähriger Knabe ernsthaft verletzt wurde und ins Spital musste.

Zürcher Sicherheits- und Rettungskräfte waren umgehend vor Ort.

Erhaschen von Aufmerksamkeit

Am Samstagabend publizierten nun die Urheber dieser Aktion, die ein Getränk ihres Start-ups umwerben sollte, ihre Stellungnahme in den Sozialen Medien.

Werbeflächen in Zürich, Basel, Bern & Co. kosteten schnell mal einen zweistelligen Tausenderbetrag, hiess es. Daher habe man sich für diese Weise entschieden, einen ähnlichen Betrag für den Geldregen auszugeben, um Aufmerksamkeit zu erhalten, erklärte einer der Beteiligten.

Dabei habe man sich von verschiedenen Vorbildern mit dem Abwerfen von Geld inspirieren lassen, erklärten die Verursacher der Massenkarambolage etwa auf Tiktok.

Eskalation der Lage

Der Vorfall mit dem Knaben täte den Organisatoren allerdings sehr leid und man würde sich im privaten Rahmen mit der Familie in Verbindung setzen sowie dem 12-Jährigen etwas Gutes tun.

Zum Glück habe er das Spital nach wenigen Tagen verlassen können, hiess es weiter.

Bei dem Geldregen habe das Start-up zwar mit einer Sicherheitsfirma zusammengearbeitet, aber im Trubel der Menschenmassen, die sich um das herabfallende Geld förmlich stritten, sei die Situation wohl ausser Kontrolle geraten.

Wer dabei ein Messer gezückt habe, sei bisher unbekannt, und die Firma unterstütze die Suche nach dem Übeltäter.

Superreich neben bettelarm

Zahlreiche Medien hatten kurz nach dem Zürcher Geldregen gemutmasst, dass es sich um eine Marketing-Aktion für eine Getränkefirma handeln soll.

muula.ch kennt sowohl den Namen des umworbenen Getränks als auch das Start-up. Allerdings verzichtet das Wirtschaftsnews-Portal bewusst auf die Nennung dieser Angaben, um keine Werbung für den Anbieter zu machen.

Zudem gibt es in der teuren Stadt Zürich neben vielen Superreichen zahlreiche Menschen mit grosser Geldnot und dies soll nicht für Produktwerbung zur Schau gestellt werden.

Marketing hat Grenzen

Die ganze Marketing-Idee ging somit eigentlich nach hinten los. Die Rechtsfolgen sind noch unklar. Das Vitamingetränk wird aber wohl unter diesen Umständen kaum jemand gerne kaufen.

Aus der Situation sollten andere Unternehmen ganz klar lernen, dass Verkaufsförderung seine Grenzen hat.

26.05.2024/kut.

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