Ueli Maurer erweist der Schweiz noch zwei Dienste

Bundesrat Ueli Maurer in Riad, der Hauptstadt Saudiarabiens
Bundesrat Ueli Maurer am Sonntag an einem Empfang in der saudiarabischen Hauptstadt Riad (Bild: z.V.g.)

SVP-Bundesrat Ueli Maurer hat kurz vor seinem Abtritt noch zwei wichtige Handlungen vorgenommen. Diese dürften sich für die Schweiz auszahlen.

Der Noch-Finanzminister der Schweiz, Ueli Maurer, hat sich kurz vor seinem Amtsende nochmals für sein Land so richtig ins Zeug gelegt. Gleich zwei «gute Dienste» erweist er damit der Schweiz.

Zunächst ist er dieses Wochenende nach Saudiarabien gereist, um sich am heutigen Sonntag vom saudischen Finanzminister Mohammed Al-Jadaan zu verabschieden.

Grosse Diskussion

Zwar teilte die Bundesverwaltung am Freitag in einer Medienmitteilung als Hauptgründe für die Reise mit, die Finanzminister würden eine Absichtserklärung unterzeichnen, um zu unterstreichen, dass die Schweiz und Saudiarabien den Austausch zu Finanzthemen weiterführen wollten.

Finanzminister Ueli Maurer und der saudische Finanzminister Mohammed Al-Jadaan bei Gesprächen im Jahr 2019. (Bild: EFD)

Zudem sollten bilaterale Themen diskutiert und dabei auch offene Fragen bezüglich des Doppelbesteuerungsabkommens geklärt werden, das beide Länder unlängst abgeschlossen hatten.

CEO von Blackrock

All dies ist natürlich eher vorgeschoben. Vielmehr steht für Maurer im Vordergrund, die guten offiziellen Beziehungen der Schweiz zu Saudiarabien auch über seinen Amtsaustritt hinaus in gute Hände zu legen.

Wie muula.ch aus sicheren Quellen weiss, sind beide Finanzminister regelrecht befreundet und Al-Jadaan hofiert den SVP-Politiker sowie seine Delegationen durchaus auch bei sich zu Hause.

Dort treffen sie dann zum Beispiel auf so mächtige Manager wie Larry Fink, den CEO des weltgrössten Assetmanagers Blackrock, wie es unlängst passierte. Das sind Zusammenkünfte von unschätzbarem Wert.

Wichtig wegen Energiekrise

Es ist also sehr guter Stil von Maurer, sich ordnungsgemäss offiziell bei den Saudi zu verabschieden und dürfte der Schweiz langfristig helfen. Sicher wird auch über Geschäftliches gesprochen und saudisches Erdöl könnte für die Schweiz angesichts der Energiekrise vielleicht mal wichtiger werden.

Und den zweiten guten Dienst, den der scheidende Finanzminister Maurer der Schweiz erweist, ist seine Teilnahme an der Fifa-Fussball-Weltmeisterschaft in Katar. Auch hierfür fanden die Beamten in Bern zwar einen offiziellen Reisegrund nach Doha.

Guter Stil

In Katar würden Bundesrat Ueli Maurer und sein Amtskollege Ali bin Ahmed Al Kuwari gemeinsam Finanzthemen wieder aufnehmen, die sie anlässlich ihres Treffens im März 2022 in Doha und im September 2022 in Zürich besprochen hätten, hiess es formal.

Sie würden sich auch über Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Finanzsektor sowie über die Positionen der beiden Länder in multilateralen Organisationen, wie dem Internationalen Währungsfonds IMF und der OECD, austauschen.

Auch hier steht aber letztlich eine ordnungsgemässe Verabschiedung Maurers von wichtigen Persönlichkeiten und die allfällige Sicherung von weiterem Flüssiggas LNG aus Katar für die Schweiz im Vordergrund.

Peinliche Amherd

Maurer wird dann am morgigen Montag das WM-Fussballspiel der Schweiz gegen Brasilien schauen, die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft anfeuern und erweist damit unserem Land erst recht einen Dienst.

Die verantwortliche Schweizer Sport-Ministerin Viola Amherd besucht dieses wichtigste Sportereignis nämlich gar nicht erst, was eher peinlich wirkt. Auch die Fifa mit ihrem Hauptsitz in Zürich scheint ihr völlig egal zu sein.

Reden vor dem Geburtstag

Da ist dann auch kein Dialog über allfällige Meinungsverschiedenheiten mit dem Golfemirat Katar möglich, denn wie heisst es doch so schön, unter Freunden lassen sich auch kritische Dinge ansprechen.

Der Dank der Schweiz sollte somit dem scheidenden Finanzminister Maurer gelten, der sich auch leise und ohne spezielle Reise in die Golfregion wenige Tage vor seinem 72. Geburtstag aus seinem Bundesratsamt hätte verabschieden können.

27.11.2022/kut.

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