UBS, Postfinance und Sygnum tüfteln am digitalen Franken

Online-Shopping mit Kreditkarten
Künftig bezahlen die Menschen ihre Einkäufe mit digitalen Franken. (Bild: M Hassan / pixabay)

Die Schweiz hinkt der digitalen Finanzwelt sowie Digitalwährungen hinterher. Drei Schweizer Geldhäuser wollen dies nun aber ändern.

Immer mehr Schweizer Banken realisieren, dass die Zukunft des Finanzsystems klar auf einer Blockchain und nicht im Verstecken von Geld in Tresoren liegt.

Vereinbarung unterschrieben

Die Grossbank UBS, die sich jahrelang gegen alles der Krypto-Welt um Bitcoin, Ethereum & Co. sträubte, die staatliche Postfinance und das auf die Tokenisierung ausgerichtete Sygnum Bank wollen nun gemeinsam vorwärtsmachen.

Um die Machbarkeit und den Nutzen eines Buchgeld-Tokens in der Schweiz zu prüfen, unterzeichneten die Grossbank UBS, PostFinance und Sygnum ein «Memorandum of Understanding MoU», teilte die Schweizerische Bankiervereinigung SBVg in ihrem jüngsten Newsletter mit.

Konzept validieren

Diese Absichtserklärung unterstreiche ihr Engagement für die Entwicklung und Umsetzung eines ersten Buchgeld-Tokens, der sich auf zwei Hauptanwendungsfälle in den Bereichen Peer-to-Peer-Zahlungen und Abwicklung digitaler Vermögenswerte konzentriere, hiess es weiter.

Das «MoU» umreisst die gemeinsamen Ziele der Durchführung des sogenannten Proof of Concepts (PoC) im Laufe des Jahres 2025 und gehe auf die daraus resultierenden interinstitutionellen technischen und rechtlichen Herausforderungen ein, so die SBVg.

Modernisierung des Systems

Die gemeinsame Arbeit der Geldinstitute ziele darauf ab, allen interessierten Finanzmarktteilnehmern eine unverbindliche Beurteilung für eine mögliche Umsetzung eines solchen Buchgeld-Token-Designs zu geben, die möglicherweise zu einer landesweiten Einführung des Schweizer Franken Buchgeld-Tokens führen könne.

Ein erfolgreicher PoC nehme jedoch eine Entscheidung über eine Einführung nicht vorweg, mahnte die SBVg.

Dies müssen die Schweizer Banker wohl so vorsichtig tun, denn eigentlich stehen die Geldhäuser in Konkurrenz zueinander.

Doch bei ihrer Initiative zur weiteren Modernisierung des Schweizer Finanzsystems mittels Distributed-Ledger-Technologie kooperieren die Banken, wie sie es beim Zukunftsthema «Open Finance» ebenfalls tun, weil es da auch gemeinsame Standards braucht.

Schweizer Token

Das Projekt «Digitale Währungen» sei ein zentraler Schritt, um die Dienstleistungen des Schweizer Finanzplatzes zu verbessern und seinen Wettbewerbsvorteil in der digitalen Wirtschaft zu erhalten, schrieb die SBVg weiter.

Eine Kooperation sei ausschlaggebend, um den Weg für einen Schweizer Franken Buchgeld-Token als Teil der Zahlungsinfrastruktur zu ebnen, die innovative und sichere Finanzdienstleistungen in der digitalen Wirtschaft fördern solle.

Koppeln an «alten» Franken

Eigentlich wird es da wohl höchste Zeit.

Einen digitalen Franken braucht es etwa beim Einkauf im Internet in Zukunft auf jeden Fall, selbst wenn sich die Schweizerische Zentralbank SNB bei einem Schweizerfranken für Private (noch) sträubt.

Schafft die Schweiz den digitalen Franken nicht selbst, bringen ihn andere einfach auf den Markt und koppeln ihn an den «alten» Schweizerfranken.

27.09.2024/kut.

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