
Die Schweiz hat die UBS mit höheren Anforderungen an Eigenkapital verschont. Die Grossbank nutzt dies umgehend aus und erfreut Eigentümer.
Inmitten der Diskussion, wie viel Eigenmittel die Grossbank UBS nach der Notfusion mit der Credit Suisse (CS) vorhalten muss, gibt es eine Hiobsbotschaft.
Die UBS kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm an.
Start gleich am Dienstag
Im Rahmen eines Zweijahresprogramms würden eigene Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden Dollar zurückgekauft, teilte die Grossbank am heutigen Montag überraschend mit.
Das neue Programm solle am morgigen Dienstag beginnen, hiess es weiter.
Die UBS beabsichtige zudem weiterhin, in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 Aktien in Höhe von bis zu 2 Milliarden Dollar zurückzukaufen, erklärte das Geldhaus basierend auf einer früheren Ankündigung.
Normalerweise kaufen Firmen ihre eigenen Titel über eine zweite Handelslinie bei der Schweizer Börse SIX zurück.
Börse jubelt
Aktienrückkäufe sind bei Investoren und dem Management einer Firma beliebt, weil sich der Gewinn dann auf weniger Eigentümer aufteilt.
Normalerweise springen die Aktien bei Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogramms daher in die Höhe.
Bundesrat blieb zaghaft
Die Nachricht über den Start eines neuen Aktienrückkaufs zeigt aber, dass die UBS kein Problem mit den Eigenmittelanforderungen der Schweiz an systemrelevante Geldhäuser hat.
Unlängst hatte der Bundesrat bekanntgegeben, dass die UBS kein höheres Eigenkapital vorhalten muss – lediglich die Auslandstöchter sollen zu vollem Wert bedeckt werden müssen.
Das ist eigentlich eine Situation, die sowieso gelten sollte.
Doch diese Ausnahme war vor dem Kollaps der Credit Suisse praktisch niemandem aufgefallen und hatte den Handlungsspielraum bei der Rettung der Krisenbank eingeschränkt.
Geschicktes Lobbying
Nach dem Untergang der CS waren aber Diskussionen aufgekommen, dass die einzig verbliebene Grossbank der Schweiz ihr Eigenkapital auf 15 oder sogar 20 Prozent aufstocken sollte. Das Geldhaus sei für das Land in dieser Grösse viel zu gross, hiess es zur Begründung.
Doch solche Anforderungen konnten die Banker über ihr Lobbying verhindern.
Nun geht es lediglich um die Bedeckung der Auslandtöchter mit Eigenkapital, gegen die sich Starbanker Sergio Ermotti nun im nächsten Schritt gegen Finanzministerin Karin Keller-Sutter zur Wehr setzt.
Details im Frühjahr 2026
Die Grossbank UBS werde ihre Kapitalrendite-Ambitionen für 2026 und damit den Zielwert beim Eigenkapital mit den Finanzergebnissen für das vierte Quartal und für das gesamte Jahr 2025 kommunizieren, teilte das Geldhaus weiter mit.
Damit ist klar, dass sich die UBS erst 2026 in die Karten schauen lassen will, wie viel Eigenmittel sie für angemessen hält.
Zur Notfusion hatte die Schweiz der UBS noch ein Geschenk gemacht und rund 16 Milliarden Franken an Bonds, sogenannte AT1, entwertet, die dann zu Eigenkapital der CS wurden und über die Fusion zur UBS gelangten.
30.06.2025/kut.