UBS hinkt beim neuen Finanzziel hinterher

UBS Bahnhofstrasse Zürich
Die Grossbank UBS hat ihre Quartalszahlen präsentiert. (Bild: muula.ch)

Der Konzernchef der Grossbank UBS Ralph Hamers hatte eigens ein neues Strategieziel formuliert. Doch genau da hapert es.

Die Grossbank UBS hat am Dienstag ihren Zahlenkranz für das dritte Quartal vorgelegt. Der Gewinn ging um 24 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar zurück. Und die Einnahmen sanken von Juli bis September um zehn Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar.

Die Bank macht den rauen Wind an den Kapitalmärkten für die Negativentwicklung verantwortlich. Doch wie soll man das Erreichte dann bewerten?

Kosten müssen sinken

Da hilft meist ein Blick in die Firmenstrategie. Dabei fällt zunächst auf, dass sowohl die Ziele für die Kosten als auch die Kapitalisierung im Lot sind.

So peilt die UBS etwa ein Cost-Income-Verhältnis zwischen 70 und 73 Prozent an. Im dritten Quartal lag der Wert bei 71,8 Prozent und für die ersten drei Quartale zusammen bei 71,0 Prozent.

Das heisst, im dritten Quartal waren die Entwicklungen beim Schweizer Banken-Platzhirsch etwas schlechter. Im Bericht der UBS heisst es denn auch, dass die Kosten lediglich um sechs Prozent sanken. Die Einnahmen gingen mit den zehn Prozent aber rascher als die Ausgaben zurück und verschlechterten damit die Kennzahl.

Allerdings ist der Richtwert immer noch voll im strategischen Zielband. Die Grossbank muss dennoch an der Kostenbasis feilen.

Hoffnung auf Zukunft

Auffällig ist aber das Ziel, das UBS-Konzernchef Ralph Hamers eigens im Februar neu eingeführt hatte. Die Rede ist vom Wachstum des Vorsteuergewinns in Globalen Wealth Management (GWM) zwischen 10 und 15 Prozent über den Strategiezyklus.

Als das Ziel bekanntgegeben worden war, lag die UBS bei einem Wert für das Jahr 2021 von Plus 19 Prozent. Da sah das Zielband etwas wenig ambitioniert aus.

Nun zeigt sich aber, dass die Grossbank im 3. Quartal im Vergleich mit der Vorjahresperiode bei einem Wert von -4 Prozent und über alle drei Quartale des Geschäftsjahres bei -7 Prozent liegt. Das Zielband ist also in weite Ferne gerückt.

Kaum Konstanz

Seit dem ersten Quartal, als ebenfalls -7 Prozent verzeichnet worden waren, ist die UBS nicht richtig vom Fleck gekommen. Dies, obwohl es zwischendurch im zweiten Quartal mit den Kennzahlen bei -11 beziehungsweise -9 Prozent schon schlechter aussah.

Hamers neues Wachstumsziel ist nicht auf dem richtigen Pfad. Für die UBS dürfte es daher schwierig werden, das hohe Gewinnwachstum im Bereich GWM aus der Vergangenheit rasch wieder zu erreichen. Mit beispielsweise steigenden Zinsmargen ist es aber nicht ausgeschlossen.

Von den Tonnen an Zahlen zum dritten Quartal leuchten neben der Auffälligkeit bei den Kosten und des GWM-Gewinnziels aber noch Kennzahlen auf. Die Rede ist vom Eigenkapital und der Marktkapitalisierung, also der Bewertung an der Börse.

Auffällige Börsenkennzahl

Während per Ende Jahr 2021 die Börsenkapitalisierung ziemlich im Einklang mit dem Eigenkapital für die UBS-Aktionäre bei rund 61 Milliarden Dollar lag, hat sich die Situation zum 3. Quartal deutlich geändert.

Die Marktkapitalisierung der UBS ist auf rund 46,7 Milliarden Dollar abgerutscht. Und das auf die UBS-Aktionäre entfallene Eigenkapital beträgt per Ende September 55,7 Milliarden Dollar.

Das heisst, der Wert der UBS ist an der Börse seit dem Ende 2021 um rund 24 Prozent eingebrochen und mittlerweile ist sie sogar rund 16 Prozent weniger an den Kapitalmärkten bewertet, als die Rechnungslegung für ihr Eigenkapital angibt.

25.10.2022/kut.

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