Die Grossbank UBS hat 2024 über 80 Prozent weniger als 2023 verdient. Die Kostensituation bleibt durch die Integration der CS angespannt.
Die Grossbank UBS hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch von rund 81 Prozent auf nur noch 5,1 Milliarden Dollar verzeichnet.
Dies gab das Geldhaus am heutigen Dienstag bekannt.
Als Schnäppchen gekauft
Klar, stieg der Konzerngewinn der UBS im Jahr 2023 durch die Notfusion mit der Credit Suisse (CS) in gigantische Höhen.
Der sogenannte negative Goodwill aus der CS-Übernahme betrug damals immerhin 27,3 Milliarden Dollar. Die CS war viel mehr wert als die gezahlten 3 Milliarden Franken – weshalb der negative Goodwill entstand.
Um die UBS-Aktionäre bei Laune zu halten, will die letzte verbliebene Schweizer Grossbank nunmehr die Ausschüttung erhöhen.
Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat eine Dividende von 90 Rappen je UBS-Aktie vor, was immerhin ein Plus um 29 Prozent darstellt.
Investmentbanking boomt
Die Erträge legten 2024 um 19 Prozent auf 48,6 Milliarden Dollar zu. Besonders sprudelten die Gebühreneinnahmen, die um fast 5 auf 26,1 Milliarden Dollar stiegen.
Für die einzelnen Sparten weist die UBS jeweils den Vorsteuergewinn aus.
Dabei fällt das Investmentbanking besonders auf, weil dieses Segment im Jahr 2023 in der Verlustzone lag und nun auf einen Vorsteuergewinn von fast 2 Milliarden Dollar kam. Damit steigen aber auch die Risiken.
Das globale Wealth-Management steuerte fast 4 Milliarden Dollar zum Überschuss vor Tax bei. Aus dem Privat- und Firmenkundengeschäft kamen 3,2 Milliarden Dollar an Vorsteuergewinn.
Trump könnte Milliarden kosten
Was den möglichen Milliardenabschreiber bezüglich der aktivierten Steuergutschriften angeht, so ist das Risiko gestiegen, dass die Grossbank aufgrund einer Steuerreform in den USA die Position «Deferred Tax Assets, DTA» abwerten muss, wie muula.ch berichtete.
Die UBS weist nunmehr fast eine Milliarde Dollar mehr in der Bilanz aus und kommt auf 11,1 Milliarden Dollar.
Sinkt in den USA der Steuersatz durch US-Präsident Donald Trump, sind Steuerguthaben weniger wert und müssen abgeschrieben werden.
Je höher die Position, desto höher auch ein möglicher Abschreibungsbedarf.
Extrem hohe Kosten
Auffällig am Jahresabschluss sind noch zwei Faktoren. Das eine ist die geringe Eigenkapitalrendite. Sie liegt per Jahresende 2024 gerade einmal bei 6 Prozent, obwohl die Eigenmittel sinken.
Der zweite Aspekt sind die Kosten, die zwar sanken, aber immer noch im Marktvergleich viel zu hoch liegen und das Sparprogramm weiter dringend nötig machen.
Manche Geldhäuser kommen bei der Kennzahl auf Werte von unter 50 Prozent.
Aktienkurs bricht ein
Bei der UBS lag das Kosten-Ertrags-Verhältnis im vierten Quartal aber bei 89,0 Prozent.
Im ganzen Jahr kam die UBS auf einen schlechten Satz von immer noch 84,5 Prozent. Die Zeiten, als der Wert über 100 Prozent lag, sind allerdings vorbei.
«Wir sind zuversichtlich, dass wir die Integration bis Ende 2026 im Wesentlichen abschliessen, unsere Finanzziele erreichen und unsere Wachstumsinitiativen umsetzen können», gab sich UBS-Konzernchef Sergio Ermotti in einem Communiqué überzeugt.
Die Investoren sahen dies etwas anders. Die UBS-Aktien verloren im Laufe des Handels rund 6 Prozent.
04.02.2025/kut.