UBS entfernt letzten Präsidenten der CS

UBS-Verwaltungsrat Lukas Gähwiler
Lukas Gähwiler tritt aus dem UBS-Verwaltungsrat aus. (Bild: PD)

Ein Urgestein der Bankenlandschaft beendet seine Karriere und tritt aus dem Verwaltungsrat der UBS ab. Der Nachfolger steht aber schon fest.

Nach und nach verschwinden die letzten Spuren der Krisenbank Credit Suisse (CS) bei der UBS.

Nach der Fusion verkauft die einzig verbliebene Grossbank der Schweiz nicht nur Aktiva, wie das CS-Seminarzentrum, sondern auch auf personeller Ebene verschwinden die Zeichen des untergegangenen Geldhauses.

Über 4 Jahrzehnte im Einsatz

Lukas Gähwiler (Jg. 1965) werde sich an der Generalversammlung (GV) vom April 2026 nicht mehr zur Wiederwahl stellen, teilte die Grossbank UBS am heutigen Freitag überraschend mit.

Nach einer 45-jährigen Karriere habe sich der Bankmanager entschieden, von seinem Amt als Vizepräsident des Verwaltungsrats zurückzutreten und seine lange Laufbahn in der Finanzbranche zu beenden, hiess es weiter.

Springer zwischen Grossbanken

Gähwiler war der letzte Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse AG.

Von 2010 bis 2016 war er als Mitglied der Konzernleitung der UBS Group AG und President UBS Switzerland, danach als Verwaltungsratspräsident der UBS Switzerland AG.

Im Jahr 2022 war er zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrats der UBS Group AG ernannt worden.

Schlüsselfigur der Notfusion

UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher nahm den Rücktrittsentscheid mit Bedauern zur Kenntnis und würdigte Gähwiler als einen der angesehensten Schweizer Banker und als eine treibende Kraft hinter dem Erfolg von UBS, besonders in der Schweiz.

Der scheidende Verwaltungsrat habe eine massgebliche Rolle sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung der Credit-Suisse-Übernahme gespielt, betonte Kelleher.

Mit seinem Ausscheiden verschwindet also einer der Schlüsselfiguren der Notfusion der CS mit der UBS.

Eigengewächs steigt auf

Die Grossbank präsentiert aber gleich eine Nachfolgelösung, womit deutlich wird, dass der Rücktrittsentscheid nicht so überraschend kam. 

Markus Ronner werde als Nachfolger von Gähwiler nominiert und an der GV 2026 als neues Mitglied und Vizepräsident zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen.

Ronner ist Schweizer Bürger und hat seine gesamte berufliche Laufbahn seit seinem Eintritt 1981 bei UBS verbracht und wurde 2018 zum Mitglied der Konzernleitung ernannt.

Seither ist der Manager Group Chief Compliance and Governance Officer. Von 2022 bis 2023 amtete Ronner zudem als Verwaltungsratspräsident der UBS Switzerland AG.

Nachfolge der Nachfolge

Ronner soll aber einer der Köpfe hinter der Abschreibung der AT1-Bonds der CS sein, die das Bundesverwaltungsgericht unlängst als rechtswidrig einstufte.

Er ist mit seinen Schweizer Wurzeln aber ein Garant dafür, dass die UBS die Schweiz nicht verlässt.

Für die Compliance- und CS-Integrations-Tätigkeiten von Ronner präsentierte die UBS in einem separaten Communiqué umgehend ebenfalls Lösungen.

Dabei fehlen die üblichen Formulierungen, dass die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma die Personalentscheide noch bewilligen müsse. Insofern ist an dieser Stelle alles im Vorfeld entschieden worden.

Mit dem Abgang von Gähwiler verschwindet jedenfalls wieder ein entscheidender Teil der untergegangenen CS.

24.10.2025/kut.

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