Tausende Schweizer kehren ihrer Heimat den Rücken

Ein Blick über die Schweizer Alpen
Viele Schweizer tauschen Berglandschaften gegen Meerblick. (Bild: A. Olvey / unsplash)

Immer mehr Menschen verlassen die Schweiz. Zwei Länder sind besonders bei einer Bevölkerungsgruppe populär.

Die fünfte Schweiz, wie die Auslandsschweiz neben den vier Sprachregionen des Landes häufig bezeichnet wird, wächst.

Per Ende 2024 lebten immerhin rund 826.700 Schweizer Staatsangehörige im Ausland.

Frankreich am beliebtesten

Die Zahl sei gegenüber 2023 um 1,6 Prozent beziehungsweise 13.300 Personen gestiegen, teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Freitag zur Entwicklung der «Auslandsschweiz» mit.

Tausende kehrten demnach ihrer Heimat den Rücken.

Rund 530.500 beziehungsweise 64 Prozent der Auslandschweizer leben in Europa.

Die grössten Gemeinschaften fänden sich in Frankreich mit 212.100 Personen, in Deutschland mit 101.000 Personen, in Italien mit 52.600 Personen, im Vereinigten Königreich mit 40.900 Personen und in Spanien mit 27.300 Personen, hiess es weiter.

Rund 85.000 in den USA

In diesen fünf Ländern sei die Zahl der Schweizer Staatsangehörigen zwischen 2023 und 2024 gestiegen, erklärten die Statistiker.

Am grössten war laut dem BFS die Zunahme in Spanien mit 3,1 Prozent und am geringsten in Italien mit 1,2 Prozent.

Auslandsschweizer nach Wohnländern laut BFS

Rund 296.200 Schweizerbürger leben aber in anderen Teilen der Welt. Dies waren rund 16 Prozent in Nordamerika, 7 Prozent in Lateinamerika und in der Karibik, 7 Prozent in Asien, 4 Prozent in Ozeanien und rund 2 Prozent in Afrika.

Die grösste Schweizer Gemeinschaft ausserhalb Europas findet sich in den USA, wo 84.700 Schweizer wohnen.

Pensionäre nehmen Reissaus

Beim Blick auf die Altersstruktur fällt auf, dass 21 Prozent der Auslandschweizer unter 18 Jahre alt waren, während sich der Anteil der 18- bis 64-Jährigen auf 55 Prozent und jener der Personen ab 65 Jahren auf 24 Prozent belief.

Gegenüber 2023 verzeichneten alle Altersklassen eine Zunahme. Die Werte lagen bei +0,9, +0,8 beziehungsweise +4,2 Prozent. Wie in den Vorjahren war somit der stärkste Anstieg bei der älteren Bevölkerung zu beobachten.

Thailand legt rund 16 Prozent zu

In den Ländern mit einer grossen Schweizer Gemeinschaft sei der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer ab 65 Jahren in Thailand mit 43 Prozent, in Portugal mit 36 Prozent, in Südafrika mit 33 Prozent und in Spanien mit 33 Prozent am höchsten, rechnete das BFS vor.

Alterspyramiden in Thailand und Grossbritannien für Auslandschweizer
Die Alterspyramide bei Auslandschweizerin ist in Thailand besonders ausgeprägt. (Quelle: BFS)

Am markantesten hätten aber die Zahlen der Seniorinnen und Senioren zwischen 2023 und 2024 in Portugal und Thailand zugelegt. Die Zahl dieser Gruppe an Auslandsschweizern stieg um 15,9 Prozent beziehungsweise um 7,1 Prozent.

Den Lebensabend in Thailand und in Portugal zu verbringen, statt in Zürich, Basel, Bern, Lausanne oder Genf in der Nähe eines exzellenten Unispitals zu wohnen, sollte der Schweiz vielleicht zu denken geben.

28.03.2025/kut.

Tausende Schweizer kehren ihrer Heimat den Rücken

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