Swissmedic entdeckt erneut Missstände in Spitälern

Medizinische Instrumente
Die Reinigung von Instrumenten lässt zu wünschen übrig. (Symbolbild: pixabay)

Die Heilmittelbehörde Swissmedic stellte wieder Mängel während Inspektionen in Schweizer Spitälern fest. Selbst bei Desinfektionen gab es Schwachstellen.

Swissmedic inspizierte im vergangenen Jahr erneut die Aufbereitung, Instandhaltung und den Umgang mit Vorkommnissen bei Medizinprodukten in Schweizer Spitälern.

Dabei habe sich gezeigt, dass zahlreiche Spitäler weiterhin erhebliche Herausforderungen bewältigen müssten, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, teilte das Schweizer Heilmittelinstitut mit.

Defizite bei Reinzonen

Die Ergebnisse der Inspektionen, welche im Spitalbericht 2024 zusammengefasst wurden, zeigten, dass in allen Bereichen wiederkehrende Schwachstellen aufgetreten seien, hiess es.

Endoskopieabteilungen wiesen demnach oft Mängel bei der Infrastruktur, den personellen Ressourcen und den Prozessabläufen auf.

Besonders kritisch seien fehlende Weiterbildungen des Fachpersonals, so Swissmedic zu den Missständen, die muula.ch bereits im Vorjahr thematisiert hatte.

Auch Defizite bei der räumlichen Trennung von Reinzonen und Schmutzbereichen traten auf.

Giftige Dämpfe von Reinigungsmitteln

Im Bereich der einzelnen Aufbereitungsprozesse seien der Verpackungsprozess (100 Prozent), der Reinigungs- und Desinfektionsprozess (92 Prozent), der Sterilisationsprozess (75 Prozent) sowie die Lagerung der sterilen Instrumente (67 Prozent) von Mängeln betroffen gewesen, hiess es im Bericht.

Ein weiterer kritischer Mangel sei das Fehlen ausreichender Raumbelüftungen oder Abzugsvorrichtungen zum Schutz des Personals vor giftigen Chemikaliendämpfen gewesen, welche durch eingesetzte Chemikalien bei der Aufbereitung von Endoskopen freigesetzt werden können.

Bei den 23 untersuchten Spitälern blieben auch Cybersicherheitsrisiken in über 40 Prozent der Fälle ungelöst, was in einer vernetzten Welt zeigt, wie unsorgfältig Gesundheitseinrichtungen mit solchen Gefahren umgehen.

Keine Trendwende in Sicht

Im Jahr 2024 sei noch kein Trend zu einer signifikanten Qualitätsverbesserung in den inspizierten Bereichen festgestellt worden, mahnte Swissmedic.

Im Vergleich mit 2023 habe 2024 in allen inspizierten Bereichen die durchschnittliche Anzahl an Abweichungen pro Inspektion sogar leicht zugenommen.

Nun gehe es darum, daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und aus den Fehlern zu lernen.

21.08.2025/kut.

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