Swisscom-Konzern verpasst Zukunft mit seinen Directories

Das Logo von Swisscom auf einem Gebäude
Swisscom verliert Monopolstellung in Traditionsmarkt. (Bild: PD)

Jahrzehnte setzte Swisscom auf gedruckte Telefonbücher. Im Internet-Zeitalter verlor die Staatsfirma den Anschluss, wie amtlich bestätigt wird. 

Früher oder später können Monopole fallen.

Dies musste der staatliche Swisscom-Konzern bitter erfahren.

Abwandern ins Internet

So war die Telekomfirma über ihre Tochtergesellschaft Swisscom Directories jahrzehntelang Herausgeberin des gedruckten Schweizer Telefonbuches.

Mit dem Aufkommen des Internets wechselte Swisscom die Online-Telefonverzeichnisse in local.ch und search.ch.

Beschwerden über Directories

Im Jahr 2019 führte Swisscom dann aber das Produkt «Swiss List» ein und änderte die Eintragungsmöglichkeiten für Unternehmen auf local.ch und search.ch grundlegend.

So bot der Staatsbetrieb seine Produkte nur noch gebündelt an und erhöhte auch noch die Preise.

Zahlreiche Firmen und eine Konkurrentin von Swisscom Directories beschwerten sich daraufhin aber bei den Wettbewerbshütern Weko, und sie hatten offenbar recht.

Völlig an Bedeutung verloren

Der Wettbewerb habe aber mit Verzögerung gespielt, teilte die Wettbewerbskommission Weko am heutigen Dienstag zu dem Verfahren seines Lieblingsfeindes mit.

Die Untersuchung der Weko habe nämlich ergeben, dass betroffene Kunden auf vergleichbare Adressverzeichnisdienste von Google und Bing ausgewichen seien und dass Einträge auf local.ch sowie auf search.ch stark an Bedeutung verloren hätten, hiess es von den Wettbewerbshütern.

Swisscom Directories sei in diesem Bereich folglich nicht mehr marktbeherrschend und die Voraussetzung für einen Eingriff der Weko entfiele, erklärte die Behörde zu dem gefallenen Monopol weiter.

Schlag ins Gesicht

Der Staatsbetrieb Swisscom hat trotz der aufziehenden Konkurrenz die Preise erhöht und damit letztlich an Bedeutung verloren. Die schönen Steuergelder wurden – einfach ausgedrückt – dafür eingesetzt, zuzusehen, wie das Staatsunternehmen in diesem Geschäft an Bedeutung gegen Google & Co. verliert.

Für den CEO von Swisscom Directories, Stefano Santinelli, ist der Weko-Einstellungsentscheid eigentlich ein Schlag ins Gesicht.

KI wird zur neuen Zukunft

Und dass selbst Google und Bing in diesem Geschäft nicht den Anschluss verlieren wollen, zeigt die Entwicklung von ChatGPT, Bart & Co.

Suchmaschinen verlieren derzeit nämlich stark an Bedeutung, weil die Menschen nun die künstliche Intelligenz zu Personen und Firmen befragen.

Mit der künstlichen Intelligenz KI werden neue Monopole wieder durchgeschüttelt.

10.09.2024/kut.

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