Die staatliche Swisscom hat überraschend die Milliardenübernahme in Italien abgeschlossen. Kosten und Schulden schnellen früher in die Höhe.
Der Telekomkonzern Swisscom hat nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen die Milliardenübernahme von Vodafone Italia vollzogen.
Dies teilte der Schweizer Staatsbetrieb am heutigen Donnerstag überraschend mit.
Kombination mit Milliardengrab
Eigentlich war der Abschluss des Zukaufes von Vodafone Italia für 8 Milliarden Euro erst für das erste Quartal 2025 geplant gewesen, wie muula.ch berichtete.
Die Transaktion wurde aber nun schon am 31. Dezember 2024 vollzogen.
Die verbesserte Positionierung in Italien schaffe langfristigen Mehrwert für alle Beteiligten dank der künftig steigenden Cashflows und höheren Dividenden, gab sich Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann in dem Communiqué überzeugt.
Bekanntermassen will Swisscom Vodafone Italia mit dem Milliardengrab Fastweb zusammenlegen und dadurch Synergien bei Festnetz- und Mobiltelefonie sowie Internetangeboten heben.
Sinkender Gewinn
Aufgrund des Transaktionsabschlusses im Jahr 2024 werden allerdings Kosten von bis zu 200 Millionen Euro schon in der Swisscom-Jahresrechnung 2024 ausgewiesen, hiess es kleinlaut weiter.
Der Ausblick für den operativen Gewinn auf Stufe Ebitda sinke daher für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 4,3 bis 4,4 Milliarden Franken, erklärte Swisscom.
Bisher war der Telekomriese von einer Gewinnspanne von 4,5 bis 4,6 Milliarden Franken ausgegangen.
Explosion der Verschuldung
Der Ausblick für Umsatz, Investitionen und Dividende für das Jahr 2024 bleibe aber unverändert, versuchte Swisscom die Gemüter zu beruhigen.
Der Umsatz soll in der Jahresrechnung 2024 also weiterhin bei mindestens 11 Milliarden Franken liegen, was mit dem Zukauf nicht schwerfallen dürfte.
Zur Explosion der Verschuldung durch die Milliardenübernahme auf Pump machte der Staatskonzern allerdings keine Angaben.
Aushebeln von Protest
«Die Transaktion ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des strategischen Ziels von Swisscom, in Italien rentabel zu wachsen», teilte die staatliche Swisscom aber noch mit.
Politiker, welche das Unterfangen für die Schweiz in Italien kritisch sahen, werden mit dem vorgezogenen Abschluss in den Weihnachts- und Neujahrsferien also quasi vor vollendete Tatsachen gestellt.
Allfälligen Protesten im ersten Quartal 2025 ging Swisscom damit aber aus dem Weg.
02.01.2025/kut.