Stillstand im Atomkraftwerk Gösgen belastet Axpo

Atomreaktor Gösgen
Das Kernkraftwerk Gösgen fällt bis 2026 bei der Stromproduktion aus. (Bild: PD)

Beim Kernkraftwerk Gösgen kann ein Sicherheitsproblem nicht ausgeschlossen werden. Daher brechen nun die Erträge beim Energiekonzern Axpo plötzlich ein.

Die Verschachtelungen in der Schweizer Stromindustrie können auch nach hinten losgehen.

Der staatliche Energiekonzern Axpo hält eine Beteiligung von insgesamt 37,5 Prozent an der Kernkraft Gösgen-Däniken AG.

Freigabe von Behörde fehlt

Doch nach der Jahresrevision des Atomkraftwerkes Gösgen kann dieses nicht wie geplant ans Netz gehen, wie die Axpo und das Kernkraftwerk selbst am heutigen Freitag mitteilten.

Das Anfahren verzögere sich um weitere 6 Monate bis voraussichtlich Ende Februar 2026, hiess es.

Hintergrund der Verzögerungen sind Sicherheitsbedenken, die punktuelle Verstärkung im Speisewassersystem und Nachweise für die Aufsichtsbehörde Ensi erforderten, hiess es vom Betreiber des Atomreaktors.

Die Wiederaufnahme der Stromproduktion erfolge erst nach Prüfung und Freigabe durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi, hiess es weiter.

Unternehmensergebnis belastet

Diese Verzögerungen führen nun dazu, dass die staatliche Axpo mit einer Minderproduktion beim Atomstrom von anteilsmässig 1,9 Terrawattstunden rechnet.

Dies dürfe zu einem Minderertrag von 150 bis 170 Millionen Franken führen, teilte die Axpo mit.

Dieser würde sich auf die Geschäftsjahre 2024/25 und 2025/26 verteilen und sich negativ auf das Unternehmensergebnis des Axpo-Konzerns auswirken. Genauere Angaben fehlen allerdings.

Auch der Energiekonzern Alpiq ist beim Atomreaktor Gösgen beteiligt und dürfte negativ getroffen sein.

Entflechtung schwierig

Geht die Spirale in der Schweizer Energiewirtschaft nach oben, profitieren alle über die Verschachtelungen.

Geht sie nach unten, zieht es eben auch alle Beteiligten nach unten.

Eine Entflechtung würde das Problem beheben.

Doch wer kauft schon einen Anteil von 37,5 Prozent an einem Kernkraftwerk von 1979 im Kanton Solothurn an der Aare, bei dem die Zukunft des Hauptproduktes unklar ist und Sicherheitsbedenken zu plötzlichen Produktionsausfällen führen können? Wohl kaum jemand.

Hinzu kommt, dass die alten Strukturen in der Schweiz sicher kaum jemand ändern will.

22.08.2025/kut.

Stillstand im Atomkraftwerk Gösgen belastet Axpo

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