BLKB-Spitze beugt sich Druck nach Millionenverlusten

Basellandschaftliche Kantonalbank BLKB
Bei der BLKB nehmen Topmanager ihre Hüte per sofort. (Bild: PD)

Bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank treten Bankratspräsident und CEO sofort zurück. Das Desaster um Radicant ist nur indirekt der Grund dafür.

In der Schweiz hat sich die Unsitte der «ewigen Rücktritte» breitgemacht, bei dem Führungskräfte ihren Rücktritt für in einem Jahr oder noch später erklären.

Dann kassieren sie weiter ihre Saläre und sind doch für nichts mehr richtig verantwortlich.

Noch kassieren und Fäden ziehen

Nach Fenaco, Helvetia & Co. wollte auch die Spitze der Basellandschaftlichen Kantonalbank BLKB ewige Rücktritte zelebrieren.

Einerseits sollte dies Verantwortung für die Wertberichtigungen von 105,5 Millionen auf die Beteiligung an der Online-Bank Radicant signalisieren.

Andererseits sollte die Chefetage aber erst gemächlich aus der Staatsbank ausscheiden und noch die Fäden ziehen können.

Millionenverluste stinken zum Himmel

Präsident des Bankrats der BLKB, Thomas Schneider, hatte sich entschieden, sein Amt aufgrund des gigantischen Millionen-Abschreibers erst per Mitte 2026 zur Verfügung zu stellen.

Der CEO und Leiter der Geschäftsleitung der BLKB, John Häfelfinger, wollte die Staatsbank noch bis Ende März 2026 führen, obwohl die Millionenverluste zum Himmel stinken.

Einzig richtiger Schritt

Allerdings wurden Rufe nach einem externen Gutachten und politische Forderungen nach Erklärungen wegen der Vernichtung des Volksvermögens laut.

Die Medien trugen ihren Teil dazu bei.

Am heutigen Donnerstagabend folgte nun der richtige Schritt im Bankmanagement.

Sowohl Schneider als auch Häfelfinger träten bereits per Ende Juli zurück, teilte die BLKB mit. Das ist quasi per sofort.

Indirekte Begründungen

Die Diskussion um meine Person sei an einem Punkt angekommen, an dem sachliche Inhalte zunehmend in den Hintergrund träten, erklärte Schneider zu seinen Beweggründen.

Dies könne das Vertrauen in die Bank beeinträchtigen, hiess es weiter.

BLKB-Präsident Thomas Schneider
BLKB-Präsident Thomas Schneider (Bild: PD)

Bei Häfelfinger sei die Einsicht gereift, dass es für die Stabilisierung der aktuellen Situation sowie für die Weiterentwicklung der BLKB besser sei, wenn er die Bank bereits früher als geplant verlasse, erklärte der BLKB-CEO.

Zeit ist abgelaufen

Für beide Spitzenpositionen seien die Stellvertreter als Zwischenlösungen installiert und die Suche von Nachfolgen eingeleitet worden, erklärte die Kantonalbank im Baselbiet weiter.

Am Freitagmorgen will sich Schneider aber noch vor den Medien erklären. Das braucht es eigentlich nicht mehr.

Ewige Rücktritte helfen niemandem weiter – weder den Betroffenen noch den Unternehmen.

Doch manchmal braucht es Druck von aussen, damit dies Schweizer Topmanager auch merken.

24.07.2025/kut.

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