Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco hat falsche Zahlen für das Bruttoinlandprodukt BIP publiziert. Zahlreiche Werte mussten angepasst werden.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft hat inkorrekte Angaben gemacht und musste eine Medienmitteilung korrigieren. Wegen eines technischen Fehlers seien mit der Medienmitteilung vom 5. September 2022 inkorrekte Quartalsdaten für die Wertschöpfung der Branche «Kunst, Unterhaltung und Erholung» publiziert worden, teilten die Beamten am Dienstag mit.
Der Fehler habe sich auch auf die BIP-Daten übertragen, hiess es weiter.
Wachstum zu hoch
Das reale, saisonbereinigte, nicht Sportevent-bereinigte BIP im 4. Quartal 2021 um 0,1 Prozent (und nicht um 0,3 Prozent) gewachsen und im 1. Quartal 2022 um 0,3 Prozent (und nicht um 0,5 Prozent), schrieb das Seco zudem. Die Werte sind also beschönigt gewesen.
Auf der Verwendungsseite des BIP spiegele sich diese Korrektur in den Vorratsveränderungen, auf der Einkommensseite im Nettobetriebsüberschuss, im Bruttonationaleinkommen sowie im verfügbaren Bruttoeinkommen wider. Die übrigen Komponenten seien aber nicht durch die Anpassung beeinflusst, teilte das Seco im Beamtendeutsch weiter mit.
Einschätzungen bleiben bestehen
Die betroffenen Tabellen und Dokumente auf der Internetseite des Seco wurden laut den Angaben am 13. September durch korrigierte Versionen ersetzt. Die Sportevent-bereinigten BIP-Daten sind am aktuellen Rand von der Korrektur kaum betroffen. Das Staatssekretariat schweigt sich allerdings aus, warum der Fehler passiert ist und wie solche Pannen künftig verhindert werden können. In zahlreichen Dokumenten ist nicht ersichtlich, wie die ursprünglichen und die korrigierten Werte sind.
Die Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage bleibe aber unverändert. Das ist ja wenigstens etwas.
13.09.2022 / kut.