Schweizerische Post baut noch mehr Service ab

Briefkasten der Post an einem Bahnhof mit einem Mann
Viele Briefkästen werden von der Post künftig schon am Vormittag geleert. (Bild: PD)

Die Post muss sparen und schränkt erneut ihr Angebot ein. Hauptsächlich Ältere erleiden aber noch einen Nachteil, für den sich der Preisüberwacher lobt.

Die Kosten der postalischen Grundversorgung betragen derzeit rund 360 Millionen Franken.

Doch aufgrund rückläufiger Briefmengen und Schaltergeschäfte sowie Investitionen in moderne Logistikinfrastruktur gehen die Kosten weiter in die Höhe.

Rund 21 Millionen Franken mehr

Daher wollte die Post ihre Preise in der Grundversorgung um über 70 Millionen Franken erhöhen. Doch da spielte der Schweizer Preisüberwacher Stefan Meierhans nicht mit, wie der staatliche Preispolizist in einem Communiqué mitteilte.

Lediglich Massnahmen im Umfang von 20,8 Millionen Franken dürfte die Post umsetzen, hiess es weiter.

Aufschläge über Inflationsrate

So würden per 1. Januar 2026 beispielsweise die Preise für PostPac Economy, für internationale Waren- und Dokumentensendungen sowie für adressierte und unadressierte Werbesendungen erhöht, erklärte die Staatspost zu den Anpassungen.

Ein Postpac bis 2 Kilogramm erhöht sich um 6 Prozent auf 9 Franken. Die Teuerung liegt wohlgemerkt bei null Prozent im Land.

Die Kunden finden eine Zusammenstellung der Preiserhöhungen auf einer speziellen Post-Webseite.

Zusatzfahrten sparen

Per 11. August 2025 passt die Schweizerische Post aber auch vereinzelt die Leerungszeiten von Briefkästen an.

Als Effizienzmassnahme leere sie rund 5 Prozent der rund 14.000 Briefeinwürfe ab August früher, was helfe, die Preise möglichst tief zu halten.

Fakt sei, dass Kunden die gelben Briefkästen nicht mehr so häufig nutzten wie in früheren Jahren, erklärte die Post.

So würden neu rund 700 der über 14.000 Briefkästen im Rahmen der regulären Vormittagszustelltouren geleert, was Zusatzfahrten spare.

A-Post tagelang unterwegs

Wer dann Briefsendungen später einwirft, wird aber erst einen Tag später bedient. Im schlimmsten Fall sind selbst die A-Post-Briefe mit dieser Vormittagsleerung tagelang unterwegs.

Die Post habe die betreffenden Gemeinden im Juli über die Anpassungen informiert.

Das Angebot der Staatspost ist seit Jahren rückläufig – von weniger Geldautomaten der Postfinance über weniger Filialen bis hin zu unsäglichem Kundenservice überforderter Mitarbeiter ist alles dabei.

Komplizierter Rabatt von 5 Franken

Der Preisüberwacher lobt sich aber, dass die Post für die Preiserhöhungen der Kundschaft entgegenkommen müsse.

Wer von Dezember 2025 bis Februar 2026 ein Inland-Paket via Post-App oder online frankiere, erhalte im Folgemonat ein Wertguthaben in Höhe von 5 Franken im Post-Wallet gutgeschrieben, hiess es.

Dieses Guthaben könne für ein beliebiges Online-Post-Angebot bis Ende 2026 eingelöst werden.

Doch dies dürften vor allem Jüngere wissen, wie der Prozess genau funktioniert.

Senioren haben das Nachsehen

Zudem würden im Jahr 2026 online oder via App frankierte Pakete von Privatkunden kostenlos abgeholt.

Das Abholangebot wäre allerdings für Ältere wichtig, doch die kaufen weniger im Internet oder via Apps ein.

Den Rabatt hätte man sicher auch kundenfreundlicher organisieren können.

Angebot ausdünnen

Die Post verfolge eine klare Strategie, den Service public auch in Zukunft ohne Steuergelder anbieten zu können, erklärte Alex Glanzmann, CEO ad interim.

Für die Menschen wird das Angebot aber immer schlechter.

Und die Kompensation der Preismassnahmen erfolgt für Private über Wertguthaben, das für die Hauptnutzer wohl nur schwer zu erreichen ist und somit in der Kasse der Staatspost verbleibt.

08.08.2025/kut.

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