
Die Schweizerische Nationalbank SNB ist mit über 15 Milliarden Franken ins Minus gerutscht. Ohne eine glückliche Fügung wäre der Verlust noch grösser.
Das Desaster hatte sich bei der Schweizerischen Nationalbank SNB abgezeichnet.
Nach einem Gewinn von über 80 Milliarden Franken im Jahr 2024 ist die Zentralbank im ersten Semester 2025 mit 15,3 Milliarden Franken nunmehr in die Verlustzone gerutscht.
Dollar & Co. als Hauptproblem
Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen habe 22,7 Milliarden Franken betragen, teilte die SNB am heutigen Donnerstag mit.
Der Verlust auf den Frankenpositionen belief sich auf 1,0 Milliarde Franken.
Die starken Devisenkäufe zur Schwächung des Frankens in der Vergangenheit waren also nicht allein die Ursache für die Negativperformance der SNB.
Die wechselkursbedingten Verluste hätten sich auf insgesamt 43,9 Mrd. Franken summiert, hiess es.
Zuwachs durch Nichtstun
Der Halbjahresverlust wäre allerdings noch grösser gewesen, hätte die Schweizer Zentralbank nicht gigantisches Glück bei einem anderen Asset gehabt.
Auf dem unveränderten Goldbestand von 1040 Tonnen resultierte laut dem Communiqué nämlich ein Bewertungsgewinn von 8,6 Milliarden Franken und dämpfte somit das Minus.
Die starke Entwicklung beim Goldpreis half der SNB also durch Nichtstun.
Nicht auszudenken, wie weit der Aufschwung gewesen wäre, hätte die SNB nicht vor ein paar Jahren 1300 Tonnen des Edelmetalls verkauft.
Bilanzsumme über 850 Milliarden
Das Ergebnis der Nationalbank sei überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig, relativierte die SNB das erneute Abrutschen in die Milliardenverlustzone.
Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich, erklärte das derzeit von Martin Schlegel geführte Geldinstitut.
In den zwei Jahren 2022 und 2023 hatte die Schweizer Notenbank jeweils Milliardenverluste eingefahren, wie muula.ch berichtete.
Zum Halbjahr betrug die Bilanzsumme leicht über 850 Milliarden Franken und das Eigenkapital schrumpfte mit dem Verlust auf noch 125 Milliarden Franken.
Geldausgeben ohne Limit
Bemerkenswert an dem Semesterabschluss ist noch ein Punkt.
In Zeiten, in denen alle den Gürtel enger schnallen müssen, schöpft die Schweizerische Nationalbank weiterhin beim Personal aus den Vollen.
Die Personalkosten, die bereits in den Vorjahren stark gestiegen waren, erhöhten sich im ersten Semester 2025 um weitere 5 Prozent auf 106 Millionen Franken. Auch beim Sachaufwand ging es weiter nach oben.
Im Unterschied zu normalen Firmen hat die SNB dabei jedoch keine Budgetbeschränkung, denn sie druckt einfach Geld und bezahlt damit.
Selbst, wenn dabei Milliardenverluste entstehen.
31.07.2025/kut.