Die Krypto-Welt ist mit den Problemen bei der berühmten Börse FTX ausser Rand und Band. Doch zwei grosse Schweizer Anbieter machen überraschende Aussagen.
Die ohnehin schon gebeutelte Krypto-Welt ist von einer Reihe unerwarteter Entwicklungen erschüttert worden. Erst gab es grosse Gerüchte, dass die auf den Bahamas beheimatete Börse FTX in Liquiditätsschwierigkeiten sei.
Dann kam der beliebte Handelsplatz auch bei vielen Schweizer Tradern tatsächlich unter Druck und musste den grösseren Konkurrenten Binance um Hilfe bitten.
Platzen von Blasen
Dieser eilte auch zur Hilfe und kündigte die Übernahme von FTX an, wie muula.ch berichtete. Doch in der Nacht auf Donnerstag wurde der Deal aufgrund des angeblichen Aussmasses des Desasters einfach wieder abgeblasen. Dies liess die Krypto-Märkte weltweit, die ohnehin schon stark eingebrochen waren, so richtig in die Knie gehen.
Nun, wie sieht es bei Schweizer Krypto-Anbietern aus? Der Chef von Bitcoin Suisse, Dirk Klee, gab in einem Statement auf der Plattform LinkedIn etwas Entwarnung.
«Wir versichern unseren Kunden, dass ihre Gelder bei Bitcoin Suisse immer sicher sind», hiess es.
Anderer Ansatz
Bitcoin Suisse habe den Kunden den hauseigenen Token von FTX mit dem Namen FTT keinen Handel angeboten. Die Firma sei ohnehin keine Krypto-Börse, sondern ein Krypto-Broker, erklärte Klee weiter.
Dies bedeute, dass Bitcoin Suisse mit einem Multi-Exchange-Setup an allen relevanten Handelsbörsen und mit zuverlässigen Gegenparteien immer zum «Best-Execution» weltweit handle.
Adäquates Risikomanagement
Basierend auf einem Bewertungsprozess würden Handelspartner kontinuierlich überprüft und die internen Risikolimits entsprechend angepasst, hiess es. «Dieses Verfahren hat sich in diesem Fall einmal mehr bewährt», erklärte Klee weiter.
Bitcoin Suisse beobachte die Situation weiterhin genau und werde allenfalls geeignete Massnahmen ergreifen. Eine Anfrage an den Broker von muula.ch mit der Bitte um weitere Informationen blieb bisher unbeantwortet.
Trennung von Vermögen
Auch Swissborg, ein bekannter Schweizer Krypto-Anbieter aus Lausanne mit einer Art Vermögensverwaltung für Krypto, gab sich zuversichtlich. In einer E-Mail an die Kundschaft erklärte Finanzchef Jeremy Baumann, dass die Funds von Swissborg zu 100 Prozent von jenen der User abgegrenzt seien. Dies mache sie sicher für einen möglichen Insolvenzfall.
Zudem habe Swissborg kein Exposure zu FTX, hiess es weiter. Obendrein habe sich die Trennung von Vermögensverwaltung und dem Trading bewährt, weil sie mit ihren zwei Lizenzen die digitalen Assets der Kundschaft für eigene Zwecke nicht verwenden dürfen.
Berg- und Talfahrt
Der FTX-Token, FTT, macht in diesem Markt jedenfalls rechte Sprünge. Nachdem er um fast 90 Prozent eingebrochen war, legte er am Donnerstagmorgen vom niedrigen Niveau um 64 Prozent auf 2,7 Dollar je Coin wieder zu.
10.11.2022/kut.