Schweizer können Hände nicht vom Lenkrad lassen

Ein Autofahrer mit Hand am Lenkrad
Zum Autofahren gehört für Schweizer das Selbststeuern. (Bild: pixabay)

Viele Schweizer sind skeptisch, was autonomes Fahren angeht. Den grössten Nutzen sehen sie an unerwarteter Stelle – entgegen zur Assekuranz.

Mit 55 Prozent denkt mehr als die Hälfte der Schweizer, dass autonome Fahrzeuge mindestens genauso sicher oder sogar sicherer sind als Gefährte mit menschlichen Fahrern.

Dennoch zweifeln 70 Prozent der Bevölkerung daran, dass die Technologie bei der Bewältigung kritischer Fahrsituationen derzeit bereits ausgereift sei.

Nutzen für Mobilitätseingeschränkte

Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage in sieben europäischen Ländern zum Thema autonomes Fahren hervor, welche die Allianz Versicherung am heutigen Dienstag präsentierte.

Doch ein Sicherheitsgewinn steht für viele Schweizer beim fahrerlosen Fahren ohnehin nicht im Mittelpunkt.

Der grösste gesellschaftliche Nutzen werde mit 62 Prozent der Befragten in der erhöhten Mobilität für benachteiligte Gruppen erwartet, erklärte der Versicherer Allianz weiter.

Rund 44 Prozent erwarteten durch autonomes Fahren eine Stressreduktion und 42 Prozent erfreut die Möglichkeit, sich während der Fahrt anderen Tätigkeiten zuwenden zu können.

Misstrauen auf breiter Spur

Dabei fanden es 81 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig, beim autonomen Fahren jederzeit selbst wieder die Kontrolle über das Auto übernehmen zu können.

Viele Schweizer hatten mit der neuen Technologie aber kaum Erfahrungen, weshalb das hohe Misstrauen daher rühren könnte.

Nur 37 Prozent gaben in der Umfrage an, mit dem Thema autonomes Fahren oder dessen Vorstufen überhaupt vertraut zu sein.

Diese fehlende Verbundenheit, die Angst vor Kontrollverlust, Negativschlagzeilen zu Einzelfällen und eine generelle Tendenz, unbekannte Risiken zu überschätzen, dürften zu dieser wenig euphorischen Haltung bei der neuen Technologie beitragen, hiess es zu den Hintergründen.

Noch weniger Unfälle

Die Assekuranz sieht die Entwicklungen allerdings nicht so pessimistisch, wie die Menschen selbst.

Die Schweiz sei zwar schon sehr sicher im Strassenverkehr, dennoch habe teil- und vollautonomes Fahren das Potenzial, auch die Schweizer Unfallstatistik massiv zu verbessern, erklärte der Versicherer Allianz.

Sicherheitsaspekte stehen also doch im Vordergrund. Und der Nutzen wird offenbar für alle und nicht nur Mobilitätseingeschränkte gesehen.

Rund 95 Prozent aktive Autofahrer

Insofern sollten Schweizer ihr Misstrauen bezüglich autonomen Fahrens wohl ablegen.

Es kann offenbar nur besser werden.

Allianz befragte repräsentativ 8464 Personen über 18 Jahre im Jahr 2025. Dies waren in der Schweiz 1206 Personen, in Deutschland 1215 Personen, in Italien 1206 Personen, in Frankreich 1207 Personen, in Grossbritannien 1214 Personen, in Österreich 1207 Personen und in der Tschechischen Republik 1209 Personen.

Rund 95 Prozent der Umfrageteilnehmer hatten einen Führerschein.

28.10.2025/kut.

Schweizer können Hände nicht vom Lenkrad lassen

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