
Die Schweizer plagen derzeit drei Dinge am stärksten. Dabei setzt sich aber Gepolter durch und Wichtiges bleibt von der Politik unerledigt.
Seit bald einem halben Jahrhundert fühlt die Grossbank UBS den Schweizern jährlich auf den Puls der Zeit.
Dabei kommen die grössten Sorgen jeweils zum Vorschein.
Dauerbrenner AHV
Mit 45 Prozent bleibe das Gesundheitswesen – insbesondere die Krankenkassenprämien – auch 2025 mit Abstand die grösste Sorge der Bevölkerung, teilte die Grossbank UBS am Dienstag zur neuesten Ausgabe ihres traditionellen Sorgenbarometers mit.
Auf Platz zwei folgte der Umweltschutz beziehungsweise der Klimawandel mit 31 Prozent und an dritter Stelle lag die Altersvorsorge mit 30 Prozent.
Trotz jüngster Reformen, etwa der Einführung der 13. AHV-Rente, bleibe die finanzielle Absicherung im Alter ein Dauerbrenner, so das Geldhaus weiter.
Trump, EU und Zuwanderung
Die Zuwanderung und Personenfreizügigkeit kamen auf 30 Prozent und die Asylfrage zählte 27 Prozent, was verdeutlicht, dass diese Themen für die Schweizer erneut zu den drängendsten Problemen gehören.
Auch die Beziehung der Schweiz zur Europäischen Union EU gewann mit 25 Prozent klar an Bedeutung.
Diese Entwicklungen seien Ausdruck der derzeitigen internationalen Spannungen und der offenen Fragen rund um den bilateralen Weg der Schweiz, erklärte die Grossbank zur Lage der Nation.

Besonders markant sei aber der Sprung der Sorge um die Präsidentschaft von Donald Trump: Nur wenige Monate nach Amtsantritt stieg dieses Thema von Rang 41 im Jahr 2024 auf Rang 8 – die stärkste Veränderung im diesjährigen Barometer.
Klar ist der US-Präsident mittlerweile täglich in der Schweiz präsent.
Aber auch die Konflikte in der Ukraine sorgten die Bevölkerung mit 14 Prozent und im Nahen Osten mit 9 Prozent deutlich stärker als noch im Vorjahr.
Arbeitslosigkeit unwichtig
Die wirtschaftliche Lage der Schweiz wird nach wie vor positiv eingeschätzt, dennoch nehmen finanzielle Sorgen im Alltag zu.
Themen wie Wohnkosten (24 Prozent), Steuern und die Bundesfinanzen (12 Prozent) und Inflation (11 Prozent) prägten zunehmend die Wahrnehmung.
Während Arbeitslosigkeit mit 6 Prozent kaum noch als Problem gesehen werde, rücke die Frage in den Vordergrund, ob das Einkommen des eigenen Haushaltes trotz steigender Ausgaben ausreiche, mahnte die UBS in der diesjährigen Umfrage, die mit dem Meinungsforschungsinstitut gfs.bern durchgeführt wurde.
Der florierende Arbeitsmarkt nimmt Schweizern da die Sorgen.
Prioritäten um Getöse
Doch das Sorgenbarometer verdeutlicht, dass die Panikmache um Migrationsthemen und die EU die Sorgenfalten der Schweizer grösser werden lässt. Lösungen bleiben aber Mangelware.
Bei wichtigen Themen, wie den Krankenkassenthemen, schwinden allerdings sogar die Ängste, wie die Umfrage zeigt. Dies stellt einen Trugschluss dar, denn mit dem Zuwarten vergrössern sich die Probleme.
Die Politik kümmert sich allerdings um die lautesten Themen zuvorderst – und die schwierigen, aber viel wichtigeren Herausforderungen um Altersvorsorge und Gesundheitswesen bleiben ungelöst.
09.12.2025/kut.





