
Die tatsächliche Arbeitszeit nimmt in der Schweiz rapide ab. Während Banker mehr schaffen, stechen Förster bei den Absenzen heraus.
Entgegen der Wahrnehmung arbeiten Schweizer immer weniger.
Zwischen 2019 und 2024 sei die tatsächliche Wochenarbeitszeit bei Vollzeitstellen durchschnittlich um 50 Minuten auf 40 Stunden und 4 Minuten zurückgegangen, fand das Bundesamt für Statistik BFS heraus.
Immer mehr Ferien
Der Rückgang erkläre sich generell durch weniger vertraglich festgelegter Wochenarbeitszeit (-6 Minuten auf 41 Stunden und 47 Minuten) und weniger wöchentlichen Überstunden (-13 Minuten auf 37 Minuten).
Hinzu komme aber noch die Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen (+31 Minuten auf 2 Stunden und 20 Minuten), hiess es am heutigen Donnerstag von den Statistikern zum Arbeitsvolumen.

Im selben Zeitraum stieg sogar die Zahl der Ferienwochen um 0,3 Tage auf 5,2 Wochen pro Jahr.
Im Jahr 2024 verfügten die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren durchschnittlich über 5,0 Wochen Ferien verglichen mit 5,5 Wochen unter den 15- bis 19-Jährigen und 5,6 Wochen bei den 50- bis 64-Jährigen.
Immobilienbranche als Schlusslicht
Die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche wurde bei den Vollzeitarbeitnehmern des Primärsektors registriert und kam auf 44 Stunden und 35 Minuten.
Dahinter folgen die Branchen «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (41 Stunden und 2 Minuten), «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (40 Stunden und 43 Minuten) sowie «Information und Kommunikation» (40 Stunden und 38 Minuten).
Die kürzeste tatsächliche Arbeitszeit wurde mit 39 Stunden und 18 Minuten bei «Immobilien und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» verzeichnet.
Chefs halten die Stange
Gesundheitsbedingte Absenzen, also Krankheit oder Unfall, machten 2024 mit 66,8 Prozent den grössten Teil des jährlichen Absenzenvolumens der Arbeitnehmer aus.
Zwischen 2023 und 2024 stieg die durchschnittliche jährliche Anzahl gesundheitsbedingter Absenzen von 7,6 auf 8,5 Tage pro Arbeitsstelle.

In der Statistik fallen die Förster auf – die gute Luft scheint doch nicht so viel Einfluss auf die Gesundheit zu haben.
Am wenigsten fehlten Führungskräfte sowie akademische Berufe.
Beamte leisten weniger
Und Überstunden schoben am meisten die Mitarbeiter von Banken und Versicherungen. Sie werden gefolgt von den Freiberuflern.
Am wenigsten Mehrarbeit leistet der öffentliche Bereich.
Dies hätten vielleicht nicht viele gedacht. Laut den regelmässigen Personalumfragen beim Bund wären viele Beschäftigte bereit, Überstunden zu leisten.
22.05.2025/kut.