Die Schweizer Wirtschaft erfährt einen neuen Schub vom Aussenhandel. Zwei Weltregionen verhelfen dabei zu neuem Optimismus.
Der Schweizer Aussenhandel hat einen guten August verzeichnet. Die Exporte legten um 6,6 Prozent und die Importe um 3,8 Prozent zu.
Real, also mit Berücksichtigung der Teuerung, ging es immerhin um 5,9 Prozent beziehungweise 1,5 Prozent nach oben.
Chemie und Pharma als Zugpferde
Damit kompensierten die Geschäfte den starken Rückgang des Vormonats, teilte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am heutigen Dienstag mit.
Die Handelsbilanz habe im August einen Überschuss von 3,2 Milliarden Franken ausgewiesen, hiess es weiter.
Hauptwachstumstreiber in beide Handelsrichtungen sei Chemie-Pharma gewesen.
Uhrenexporte florieren
Mit +1,1 Milliarden Franken, also einem Plus von 10,5 Prozent, waren die chemisch-pharmazeutischen Produkte fast ausschliesslich für den Gesamtanstieg verantwortlich.
Auch die Uhrenexporte setzten ihren positiven Trend fort, teilte das BAZG mit. Nach zwei Rückgängen in den Vormonaten stiegen die Uhrenexporte laut dem BAZG um 2,2 Prozent.
Trotz eines Anstiegs im August um 2,4 Prozent verbleibet die Warengruppe «Maschinen und Elektronik» seit Oktober 2022 allerdings in einem Negativtrend, hiess es einschränkend.
Europa gibt Schub
Geographisch gesehen, gaben zwei Weltregionen der Schweizer Volkswirtschaft aber besondere Zuversicht.
Die positiven Impulse kamen nämlich hauptsächlich aus Europa (+10,5 Prozent oder +1,2 Milliarden Franken) und aus Nordamerika (+9,5 Prozent oder + 382 Millionen Franken), während Asien stagnierte (-0,3 Prozent).
Zum europäischen Anstieg der Exporte trugen vor allem Slowenien (+546 Millionen Franken) und Österreich (+270 Millionen Franken) bei. Bei Asien standen den rückläufigen Lieferungen nach Japan (-114 Millionen Franken) und Hongkong (-76 Millionen Franken) steigende Exporte nach Singapur (+83 Millionen Franken) gegenüber.
Weniger Einfuhren aus USA
Von den Hauptmärkten bei den Importen wies lediglich Europa (+1,1 Milliarden Franken oder +8,3 Prozent) ein Plus aus, während die Einfuhren aus Asien (-6,4 Prozent) und Nordamerika (-3,9 Prozent) sanken.
Die Importe aus den USA gingen aber mit -2,3 Prozent zum dritten Mal in Folge zurück.
Goldhandel erfüllt Auflagen
Die Importe aus Russland weisen im August 2023 gesamthaft einen Wert von 358 Millionen Franken auf. Davon seien 353 Millionen auf Gold russischen Ursprungs (6491 Kilogramm) entfallen, das aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz eingeführt wurde, hiess es vom BAZG.
Die Goldeinfuhren erfüllten die zum Zeitpunkt des Imports geltenden Auflagen, gab die Schweizer Behörde etwas Entwarnung.
19.09.2023/ena.