Schweizer blechen für ihre Agrarprodukte oft doppelt

Karotten und Porree auf einem Markt
Schweizer Bauern kassieren für ihre Waren von allen Seiten. (Bild: P. Wendt / unsplash)

Die Landwirtschaft ist in der Schweiz eine «heilige Kuh». Doch wüssten die Bewohner alle Fakten, würde es den Bauern wohl an den Kragen gehen.

Jede Subvention hat immer drei schädliche Umstände. Erstens verzerren die Zuschüsse des Staates den Wettbewerb.

Zweitens muss das Ganze letztlich jemand bezahlen. Und drittens werden falsche Preise, also falsche Signale zur Knappheit, gesendet.

Doppelt zur Kasse gebeten

Bei der Schweizer Landwirtschaft gilt dies selbstverständlich auch.

Die Milliardensubventionen an die heimischen Bauern verzerren den ganzen Markt und die Steuerzahler werden fast doppelt zur Kasse gebeten. Dies geschieht einmal, wenn sie ganz normal die Agrarprodukte kaufen.

Doch wer tiefer in die neuesten Daten des Bundesamtes für Statistik BFS zur Landwirtschaft schaut, dem fällt noch ein Weg zur Kasse auf.

Bündner Bauern grasen ab

So betragen laut der neuesten Statistik des BFS die Subventionen im Verhältnis zum Produktionswert teils um die 70 Prozent.

Dieser Wert gilt in Graubünden, wo die Steuerzahler mit ihren Subventionen fast den gesamten Betrag der Produktion finanzieren. Die Kantone Glarus, Uri oder Schwyz sind nur wenig besser.

Doch Graubünden ist der absolute bäuerliche Subventionskönig.

Die Bergregion kommt insgesamt auf ein «Sponsoring» der Herstellung durch die Bevölkerung von immerhin 60 Prozent.

Agrarsubventionen der Schweiz je Kanton für 2024 laut BFS
Agrarsubventionen der Schweiz je Kanton für 2023 laut BFS

Interessant ist, dass Genf und Thurgau am Ende der Fahnenstange stehen und deutlich unter 20 Prozent an Subventionen für die Agrarproduktion erhalten.

Legt man noch 2023 neben 2024, so wird deutlich, dass es im Wallis und in Schaffhausen starke Verschiebungen gab.

Die Subventionsanteile dieser Kantone stiegen stark.

«Heilige Kuh» schlachten

Wie blöd müssen Konsumenten nun eigentlich sein, die Produktion fast vollständig mit ihrer direkten Bundessteuer oder der Mehrwertsteuer zu finanzieren und dann gleich nochmals für die Produkte zu zahlen.

Wüssten die Schweizerinnen und Schweizer neben den ohnehin schädlichen Wirkungen von Subventionen noch diese ganzen Details, würden sie wohl in der aktuellen Budgetdiskussion den Bauern viel mehr an den Kragen gehen.

Doch in der Schweiz ist die Landwirtschaft eben eine «heilige Kuh». Und Heiligen tut man bekanntermassen nichts Böses.

05.12.2024/kut.

Schweizer blechen für ihre Agrarprodukte oft doppelt

One thought on “Schweizer blechen für ihre Agrarprodukte oft doppelt

  • Dezember 6, 2024 at 6:47 pm
    Permalink

    Da hat aber einer die Landwirtschaft gar nicht verstanden.
    Löse das Problem und mach deinen Job richtig!!!

    Reply

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