Schwarzer Tag für Schoggifirma Barry Callebaut

Ein Werk von Barry Callebaut in Brasilien
Barry Callebaut rutscht extrem ab. (Bild: PD)

Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat einen gigantischen Gewinneinbruch erlitten. Doch nicht nur der Kakaopreis belastete enorm.

Der Schoggikonzern Barry Callebaut ist in schweres Fahrwasser geraten.

Der Preis seines Hauptrohstoffs Kakaobohnen legte innerhalb eines Jahres um 95 Prozent zu.

Details noch dramatischer

Hauptsächlich dadurch brach im ersten Geschäftshalbjahr der Gewinn um 60 Prozent auf gerade einmal noch 30,5 Millionen Franken ein, wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag bekanntgab.

Beim wiederkehrenden Gewinn sah es noch schlechter aus.

Das Minus betrug bei dieser Betrachtung sogar über 70 Prozent auf rund 64 Millionen Franken.

Gigantisches Umsatzplus

Der Umsatz legte im ersten Semester dagegen um rund 60 Prozent auf 7,3 Milliarden Franken zu, was zeigt, dass die höheren Einkaufspreise beim Kakao an die Kundschaft weitergereicht werden.

Mengenmässig ging es um rund 5 Prozent im Verkauf auf 1,1 Millionen Tonnen zurück.

Die «Kosten-Plus-Methode» bei den Verkäufen wirkt sich da also extrem aus, ohne dass der Umsatz in Wirklichkeit zugelegt hat.

Kapitalrendite implodiert

Neben dem exorbitant gestiegenen Kakaopreis erhöhte sich bei Barry Callebaut allerdings auch das gebundene Kapital.

Es verdoppelte sich von 2,8 auf 5,7 Milliarden Franken, weil der gestiegene Kakaopreis auch länger in den Büchern von der Einbuchung der Kakaobohnen bis zum Verkauf an den Kunden verbleibt.

Kakaobohnen an einem Baum
Der Preis für Kakaobohnen belastet Barry Callebaut. (Bild: PD)

Damit sinkt die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roic) aber bei Firmen markant. Nicht nur der Gewinn bricht ein, sondern auch die Kapitalbindung steigt.

Die Verweildauer der Rohwaren Kakao, Zucker, Milch & Co. im Unternehmen müsste da verkürzt werden, um den Preisexplosionen bei den Rohstoffen etwas entgegenzusetzen.

Barry Callebaut wolle das Geschäftsmodell auf die neuen Marktgegebenheiten anpassen, hiess es.

Historisches Tief erreicht

An der Börse kamen die ganzen Hiobsbotschaften extrem negativ an.

Just vor dem Ostergeschäft, das eigentlich gut für Schoggi-Firmen ist, brachen die Aktien von Barry Callebaut gleich zum Handelsbeginn um über 20 Prozent ein.

Auf 6-Monats-Sicht sind die Titel damit fast 50 Prozent im Minus.

Der aktuelle Aktienkurs ist so tief wie seit zehn Jahren nicht mehr.

10.04.2025/kut.

Schwarzer Tag für Schoggifirma Barry Callebaut

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