SBB definieren Elite des Landes

Ein Dosto Zug von den SBB
Die SBB erfassen alle Amts- und Würdenträger des Landes. (Bild: PD)

Die Schweizerischen Bundesbahnen haben bei Amts- und Fusionsträgern viel zum Lobbyieren. Dafür setzt der Staatsbetrieb sogar auf eine Software.

Das Programm hat einen besonderen Namen und heisst Stakeholder-Software.

Dort erfassen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB alle wichtigen Personen aus der Schweizer Politik, Verbänden, Bund, Kantonen, Gemeinden und Organisationen, wie Recherchen von muula.ch ergaben.

Tausende Personen

Das Programm, welches beispielsweise neben der amtlichen Funktion auch die Adressangaben verwaltet, erleichtern den SBB die Organisation und die Kontaktpflege mit den wichtigsten Personen des Landes.

Die Schweizer Staatsbahn koordiniert mithilfe der Software sogar Termine mit dem erlauchten Personenkreis und will bei der Menge an «Stakeholdern» damit auch Doppelspurigkeiten verhindern.

Anders können Konzerne wahrscheinlich Geburtstage, Treffen & Co. gar nicht mehr handhaben. In Bundesbern gibt es ja allein hunderte Parlamentarier.

Keine Analysen vorgenommen

Die SBB beteuern gegenüber Personen, die sie in der Software erfasst, dass sie ihre Daten nur für Einladungen zu Informationsanlässen, Einweihungen, für Mitteilungen über wichtige Vorgänge oder Ereignisse bei den SBB nutzt.

Darüber hinaus würden aber keine Auswertungen gemacht oder die Daten anderweitig genutzt.

Zugriffe verweigert

Zugriff zu dieser Stakeholder-Software um tausende Vorstände, Verbandspräsidenten und Parteimitgliedern hätten bei den SBB auch nur Personen oder deren Vorgesetzte, die für diese Kontakte verantwortlich seien.

Die Daten würden zudem in jedem Fall nur SBB-intern verwendet und einzig mit einem IT-Dienstleister an einem Standort in der Schweiz geteilt.

Wie schlecht der Schweizer Staat solche Verbindungen koordiniert, zeigte aber unlängst ein Hackerangriff auf die Bundesverwaltung mit Abfluss von wichtigen Daten ins Darknet, über den auch muula.ch berichtete.

Gesprächsnotizen erfasst

Doch neben der Verwaltung der vielen Amts- und Würdenträger des Landes machen die SBB mit dem Programm noch viel mehr, wie muula.ch zudem weiss.

Sitzungen zwischen den erfassten Personen und den SBB sowie den SBB-Cargo um Konzernchef Vincent Ducrot, Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar & Co. können nämlich sogar mit den jeweiligen Traktanden und/oder den Gesprächsnotizen erfasst werden.

Insofern könnten die gesammelten Daten im Falle von Cyberkriminalität für die Betroffenen eines Tages vielleicht sogar peinlich werden.

Erlauchter Kreis

Die Stakeholder-Software bringt den SBB und den erfassten Personen aber insgesamt einen praktischen Nutzen. Sicher sind es nicht nur Glückwünsche zu einem runden Geburtstag.

Und ein Eintrag in die Datenbank von den SBB bedeutet für die Erfassten noch eins.

Sie gehören zur Elite der Schweiz.

08.06.0224/kut.

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