Russland geht weiter auf Distanz zur Schweiz

Der Kreml und die Basilius-Kathedrale in Moskau
Der Kreml hat eine neue Massnahme gegen die Schweiz ergriffen. (Bild: O. Shakurov / pixabay)

Die Schweiz will neutral sein und sich auf keine Seite einer internationalen Konfliktpartei schlagen. Doch bei Russland gelingt das immer weniger.

Wenn die Schweiz unangenehme Nachrichten bekanntgeben muss, verpacken sie die Beamten in Bern immer positiv.

Das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen SIF habe die Übersicht zu Steuerentlastungen diverser Länder aktualisiert, teilte die Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV am heutigen Mittwochnachmittag freudig mit.

Abkommen ausgesetzt

Doch wer sich die Details anschaut, erschrickt förmlich.

Bei Russland steht etwa, dass das Land das Doppelbesteuerungsabkommen am 8. August 2024 teilweise ausgesetzt habe.

Wohlgemerkt ist es nicht die Schweiz, welche da aktiv wurde.

Russland behält Schweizer Geld

Russland wende wegen der Aussetzung höhere Steuersätze für Dividenden an, hiess es weiter im versteckten Detaildokument auf der Webseite zu Russland.

Künftig fallen 15 Prozent aus Beteiligungen, 20 Prozent aus Zinsen und 20 Prozent aus Lizenzgebühren an. Normalerweise wären etwa Zinsen und Lizenzgebühren an juristische Personen laut der Übersicht des SIF eigentlich voll steuerbefreit.

Mit dem Aussetzen behält der russische Staat also Geld, was Schweizer beziehungsweise Schweizer Firmen eigentlich nicht zahlen müssten.

Volk im Dunkeln belassen

Russland geht unter der Führung von Wladimir Putin wegen der Annäherung der Schweiz an die Ukraine verständlicherweise immer mehr auf Distanz.

Als neutrale Vermittler sieht Moskau die Berner Diplomaten schon lange nicht mehr an.

Dass die Administration in Bern nicht will, dass dies dem Schweizer Volk klar wird, zeigt die versteckte Kommunikation mit dem Doppelbesteuerungsabkommen, das Russland nun teilweise ausgesetzt hat.

11.09.2024/kut.

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