Ruag-Konzern kämpft gegen Liquiditätsengpässe

Eingang der Ruag in Emmenbrücke LU
Beim Rüstungskonzern Ruag gibt es noch viel Arbeit. (Bild: PD)

Die Ruag hat das Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Doch der staatliche Rüstungsbetrieb kämpft gleich an zwei Fronten wegen der Politik.

Trotz Aufarbeitung vieler Altlasten hat der Rüstungsbetrieb Ruag im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz um rund 5 Prozent auf 775 Millionen Franken gesteigert.

Auch unter dem Strich verblieb deutlich mehr Gewinn, wie das Staatsunternehmen am heutigen Donnerstag bekanntgab.

Sparmassnahmen wirken

So erhöhte sich der Jahresüberschuss auf 35 Millionen Franken nach 20 Millionen Franken im Jahr 2023.

Dies ist immerhin fast eine Verdopplung und ergab 2024 eine Gewinnmarge von 4,5 Prozent nach 2,7 Prozent im Vorjahr.

Der Ruag-Konzern schwächte laut dem Communiqué im Berichtsjahr die negativen Auswirkungen von diversen Verlust-Projekten ab.

Hinzu kam, dass sich Sparmassnahmen positiv auf das Unternehmensergebnis auswirkten.

Politik sorgt für Geschäfte

Der ausserordentlich hohe Auftragseingang des Vorjahrs, teilweise bedingt durch Offset-Geschäfte, konnte im Jahr 2024 zwar nicht in vollem Umfang erreicht werden.

Der im Jahr 2024 erzielte Wert bilde aber eine gute Basis für ein breit abgestütztes Wachstum in Zukunft, hiess es zu den Entwicklungen.

Mit dem Erhalt der Vorabzustimmung für die Teil-Endfertigung von vier der neuen F-35-Kampfflugzeuge (Projekt «Rigi») konnte Ruag obendrein einen bedeutenden Schritt vorwärtsmachen und sich Geschäft sichern.

Insofern hängt vieles von Offset-Geschäften und Bestellungen durch die Politik ab.

Startkapital mit oder ohne Altlasten?

Doch das ist nicht der einzige Kampf, den die Ruag diesbezüglich zu kämpfen hat.

Die Liquidität sei nämlich weiterhin langfristig unzureichend, erklärte der Rüstungsbetrieb.

Der Staatskonzern eruierte Probleme, weil die Ruag MRO Holding AG bei der Gründung mit deutlich weniger Kapital ausgestattet worden war als empfohlen, mahnte die Ruag.

Damals seien nämlich die Aufwendungen für die Bereinigung der Altlasten nicht miteingerechnet worden, hiess es.

Mit Altlasten sind beispielsweise merkwürdige Panzergeschäfte gemeint, wie muula.ch berichtete, die derzeit durch die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK sowie Anwälte durchleuchtet werden.

Millionen für das Management

Mit der Vorgabe, keine Fremdverschuldung eingehen zu können, sei die Liquiditätssituation zudem angespannt und der Handlungsspielraum des Unternehmens deutlich eingeschränkt geblieben, erklärte die Ruag im Communiqué.

Wer jedoch in den Geschäftsbericht schaut, sieht, dass die Liquidität um 4,3 Prozent auf 144 Millionen Franken stieg.

Zudem bekam die Geschäftsleitung 2,2 Millionen Franken an Salären. Diese Vergütungen beinhalteten noch nicht einmal die Arbeitgeberanteile für Sozialversicherung und berufliche Vorsorge sowie die Nebenleistungen.

27.03.2025/kut.

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