
Donald Trump hat für seine Strafzölle viel Kritik geerntet. Doch die Basler Pharmaindustrie überbietet sich ganz im Sinne des US-Präsidenten.
Die Strategie von US-Präsident Donald Trump zahlt sich aus.
Mit Strafzöllen auf US-Importe hatte er die Welt gezwungen, sich den USA gegenüber grosszügig zu zeigen.
Mehr als Verdopplung
Ein Ausweg für Importeure ist dabei, in den Vereinigten Staaten von Amerika zu investieren und davon macht die Schweizer Pharmaindustrie regen Gebrauch.
Nachdem der Novartis-Konzern unlängst Investitionen von 23 Milliarden Dollar in den USA angekündigt hatte, zieht nun der Basler Konkurrent Roche nach.
In den kommenden 5 Jahren werde der zweite Platzhirsch in der Stadt am Rheinknie rund 50 Milliarden Dollar in die USA investieren, gab Roche am heutigen Dienstag bekannt.
Ausbau von Gentherapien
Das Geld würde in bestehende Forschungs-, Produktions- und Vertriebsstandorte für beide Sparten, Pharma und Diagnostika, beziehungsweise in neue Standorte fliessen, hiess es weiter.
Dabei würden rund 12.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die Milliardeninvestitionen würden die 13 bestehenden Produktions- und 15 bestehenden Forschungseinrichtungen von Roche stärken. Kentucky, Indiana, New Jersey, Oregon und Kalifornien profitierten.
In Pennsylvania entstünde ein neuer Standort für Gentherapie, erklärte Roche weiter.
Wie viel von alldem wirklich neu oder schon länger geplant ist, lässt sich für Aussenstehende allerdings nicht einschätzen.
Grossrisiko weiter ausbauen
Logisch ist all dieser Ausbau in Nordamerika ohnehin nicht. Roche erzielt schon den meisten Umsatz eines Landes in den USA und aus Risikogesichtspunkten würde keine Firma das Risiko noch weiter ausdehnen. Ausserdem musste der Pharmariese erst einen Gewinneinbruch verkraften.
Die Top-Umsatzbringer kommen ohnehin schon von Genentech, wie muula.ch unlängst berichtete.
Diese US-Firma hatte Roche unter der Führung von Fritz Gerber akquiriert.
Trumps Strategie geht auf
Doch US-Präsident Trump hat seine Strafzölle auch für die globale Pharmaindustrie angekündigt.
Gleichzeitig wird die Branche unter Druck gesetzt, indem sie zu einem nationalen Sicherheitsrisiko für die USA erklärt werden könnte, wie die USA den jeweiligen Firmen dieser Tage mitteilten.
Alles in allem funktioniert damit die Strategie von Trump.
Über die Strafzölle will er eine globale Wirtschaftskrise anzetteln, damit die Leitzinsen in den USA sinken.
Später können die Milliardeninvestitionen in seinem Land den Karren wieder aus dem Dreck ziehen.
22.04.2025/kut.