Die Angst vor Hochleistungsrechnern, die Passwörter und IT-Systeme mit Leichtigkeit knacken können, ist gross. Doch dies ist unbegründet.
Wenn ein Computer ein Problem innerhalb von Tagen, statt in 150.000 Jahren, lösen kann, ist von Quantencomputing die Rede.
Das Zusammenspiel von Informatik, Physik und Mathematik zur rascheren Arbeit von Computern ist zwar Zukunftsmusik, doch die Hoffnungen auf die neue Technologie sind vielerorts gross.
Glaubwürdig seien 20 Jahre
Diese Zukunftsmusik und die damit verbundene Hoffnung auf einen Technologiesprung sind nun mit einem Wisch ausradiert worden.
Der Gründer und Chef des Chipkonzerns Nvidia, Jensen Huang, sieht die Fortschritte erst in ferner Zukunft.
Er rechne damit, dass ein nützlicher Quantencomputer erst in rund 20 Jahren verfügbar sein werde, wie Huang unlängst vor Finanzinvestoren betonte.
15 Jahre seien für die Entwicklung zu knapp, hiess es weiter. 30 Jahre vielleicht etwas zu grosszügig bemessen.
Glaubwürdiger seien 20 Jahre, so der Nvidia-CEO. Ausserdem könne die Technologie nicht jedes Problem lösen, dämpfte er die Hoffnungen.
Euphorie verfrüht
Den Manager des nach Apple zweitwertvollsten Konzerns der Welt stört dabei nicht, dass etwa Google im Dezember 2024 einen Durchbruch beim Quantencomputing verkündet hatte.
Umgehend brachen die Aktien der bekannten Quantencomputing-Titel um rund die Hälfte ein. Auch der Chiphersteller selbst, der auf eine Börsenbewertung von 3200 Milliarden Dollar kommt, gab an den Märkten etwas ab.
Gewiss, wenn so eine Fachperson eine solche Prognose aufstellt, war die Euphorie für einen baldigen Durchbruch zum Knacken von Passwörtern, IT-Systemen oder Blockchains eventuell verfrüht.
Markt mit 2000 Milliarden Dollar
Unternehmen wie IonQ, Rigetti Computing, Quantum Computing, Quantum-Si, D-Wave Quantum und alles, was mit Quantum an der Börse zu tun hat, verloren teils gut die Hälfte ihrer Bewertungen.
Dabei gehen Branchenexperten davon aus, dass erste Anwendungen im Jahr 2030 funktionieren und ein Markt mit 2000 Milliarden Dollar entsteht.
Gut, Rom wurde auch nicht an einem Tag erschaffen, heisst es oft. Auf dem Weg zum Durchbruch der Quantentechnologie dürfte es noch so manchen Rückschlag geben.
Für mutige Aktionäre ergeben sich damit immer wieder Einstiegsmöglichkeiten, denn von dem Einbruch der Aktien nach der Nvidia-Chef-Aussage haben sich einige Titel bereits schon wieder ein gutes Stück erholt.
21.01.2025/kut.
