Preiserhöhungen verschrecken Schweizer Seilbahnfans

Säntis Kabinen von Seilbahnen
Schweizer Seilbahnen sind gut durch den Sommer gekommen. (Bild: PD)

Die Schweizer Seilbahnen verlieren im Inland an Popularität. Neben Preiserhöhungen spielt aber noch ein Umstand eine wichtige Rolle.

Seilbahnen in der Schweiz haben in diesem Sommer unterschiedliche Attraktivität auf ihre Kundschaft gehabt.

Einerseits zogen das Berner Oberland und die Zentralschweiz rund 12 Prozent beziehungsweise 16 Prozent mehr Tagesgäste als im Vorjahr an, wie der Branchenverband Seilbahnen Schweiz am heutigen Montag mitteilte.

Graubünden schwächelt

Diese Steigerungen seien allem dank guter Zahlen in den grossen, international ausgerichteten Destinationen erreicht worden, hiess es.

Von Mai bis August stieg die Zahl an Gästen um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr und nahm der Umsatz für den Personentransport legte sogar um neun Prozent zu.

Veränderungen zum Vorjahr bei Seilbahnnutzung im Sommer
Quelle: Seilbahnen Schweiz

Andererseits brachen die Gästezahlen aber sowohl in Graubünden als auch in der Ostschweiz sowie in den Waadtländer und Freiburger Alpen um je rund 10 Prozent ein, wie die Interessenvertretung von 60 Seilbahnbetrieben aus der gesamten Schweiz weiter erklärte.

Preiserhöhungen wirken

Die Zahl an Gästen war im August um fünf Prozent geringer als im selben Monat des Vorjahres, wobei die Waadtländer und Freiburger Alpen und die Ostschweiz die grössten Verluste von minus 20 beziehungsweise von minus 18 Prozent verbuchten.

Interessant sind dabei zwei Effekte.

Zum einen stiegen die Einnahmen der Seilbahnen in manchen Regionen, obwohl die Zahl der Gäste deutlich zurückging. Das heisst, es gab Preiserhöhungen, die zwar Fahrgäste abschreckten, aber insgesamt zu keinem Umsatzrückgang führten.

Frankenstärke ausnutzen

Zum anderen reisten viele Einheimische vermehrt ins Ausland, wie es vom Verband weiter hiess. «Der Wunsch der Schweizerinnen und Schweizer war in den Sommerferien sehr gross, nach den turbulenten Corona-Jahren wieder ins Ausland zu reisen», erklärte die Branchenorganisation.

Dies zeigte sich bei Sommerdestinationen, welche normalerweise einen hohen Anteil an inländischen Gästen hätten, führte Seilbahnen Schweiz zur Erklärung aus.

Veränderung der Seilbahnnutzung im August
Quelle: Seilbahnen Schweiz

Klar, die Frankenstärke können Schweizer besonders gut im Ausland ausnutzen und wer schon tausend Mal auf einem Schweizer Gipfel war, fährt eventuell angesichts der Preiserhöhungen nicht nochmal nach oben.

Zentralschweiz legt enorm zu

Bei einem Vergleich zwischen der aktuellen Sommersaison und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre fallen die Ergebnisse in der ganzen Schweiz positiv aus.

So verzeichnen etwa die Zentralschweiz 28 Prozent beziehungsweise das Berner Oberland und die Waadtländer und Freiburger Alpen 17 Prozent mehr Gäste als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Veränderung der Nutzung von Schweizer Seilbahnen im Fünf-Jahres-Vergleich
Quelle: Seilbahnen Schweiz

In Graubünden ging die Zahl an Gästen im Vergleich zum 5-Jahresschnitt allerdings um fünf Prozent zurück.

Die Einnahmen aus dem Personenverkehr legten dagegen um 17 Prozent zu. Und in der Zentralschweiz mit Seilbahnen um den Pilatus, der Rigi & Co. ging der Umsatz im Personentransport sogar um 45 Prozent nach oben.

11.09.2023/ena.

Preiserhöhungen verschrecken Schweizer Seilbahnfans

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