Die Schweizerische Post überrascht mit der Nachfolge für den zurückgetretenen Roberto Cirillo. Doch auf zwei Konstanten setzt der Staatsbetrieb dabei.
Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Post hat die Nachfolge für den Ende März ausgeschiedenen Roberto Cirillo festgelegt.
Der Staatsbetrieb holt den ehemaligen Salt-Chef Pascal Grieder als Konzernchef.
Digitalwirtschaft im Blick
Er werde sein Amt am 1. November 2025 antreten, teilte die Schweizerische Post am heutigen Mittwoch überraschend mit.
Der 48-jährige, promovierte ETH-Ingenieur und ehemalige CEO von Salt Mobile AG bringe langjährige Führungserfahrung aus der Schweizer Digitalwirtschaft zur Post, hiess es zur Begründung.
Zu seinen weiteren Stationen zählen McKinsey & Company und die deutsche 1&1 Telecommunications SE, wo er derzeit auch als Vorstand tätig ist.
Bis zum Eintritt von Grieder werde Finanzchef Alex Glanzmann das Staatsunternehmen ad interim weiterführen, erklärte die Post zudem.
Kaderschmiede ETH
Mit der Berufung des ehemaligen Salt-Chefs kommt wieder ein McKinsey-Berater zu dem Staatskonzern, denn der zurückgetretene Cirillo hatte seine Berufskarriere auch bei der amerikanischen Unternehmensberatung begonnen.
Doch die Post setzt noch auf eine Konstante. Ex-CEO war ETH-Maschineningenieur, und mit Grieder kommt wieder ein ETH-Ingenieur an die Firmenspitze.
Im Vorfeld war auf eine Führungskraft mit mehr Staatsnähe und viel politischem Fingerspitzengefühl spekuliert worden.
Grundversorgungsauftrag als Hürde
Topmanager Cirillo war letztlich an der Schweizer Politik gescheitert. Kaum noch jemand schickt massenhaft Briefe oder zahlt Geld am Postschalter um Postfinance ein.
Die Kosten wachsen da unsinnigerweise in die Höhe, doch die Politiker des Landes wollen quasi nichts am Grundversorgungsauftrag bis ins letzte Bergdorf ändern.
Vielleicht schafft der neue Post-CEO Grieder dabei nun einen Meinungswechsel.
25.06.2025/kut.
