Plattform-Geschäft gelingt gigantischer Börsengang

Börsengang von SMG an der SIX
Die Schweizer Börse SIX läutet das Debüt von SMG ein. (Bild: PD)

Dem Betreiber von Handelsplätzen im Internet, SMG, ist das Börsendebüt geglückt. Investoren sehen dabei eine Zukunft im Online-Geschäftsmodell.

An der Schweizer Börse SIX ist am heutigen Freitag der grösste IPO Europas in diesem Jahr vonstattengegangen.

Die  Swiss Marketplace Group SMG, ein Netzwerk von Online-Marktplätzen in der Schweiz, kotierte ihre Aktien erfolgreich bei der SIX.

Hohe Nachfrage

Bei einem Eröffnungskurs von 48,25 Franken pro Aktie belief sich die Marktkapitalisierung von SMG auf rund 4,7 Milliarden Franken, wie der Börsenbetreiber freudig vorrechnete.

Zuvor war der Ausgabepreis auf 46 Franken je Titel an der oberen Spanne des Bookbuilding-Verfahrens festgelegt worden.

Die Nachfrage sei sehr hoch gewesen, hiess es aus Finanzkreisen.

Die SMG Swiss Marketplace Group ist im Jahr 2021 als Joint Venture von TX Group, Ringier, Mobiliar und General Atlantic gegründet worden.

Es betreibt Plattformen wie Homegate, ImmoScout24, AutoScout24, Ricardo, tutti.ch und FinanceScout24.

Milliarde für Altaktionäre

Da bei solchen Geschäftsmodellen mit der Bündelung von Digitalunternehmen jedoch wenig Greifbares vorhanden ist, gibt es auf der Aktivseite der SMG-Bilanz auch praktisch nur immaterielle Vermögensgegenstände und Goodwill, wie muula.ch unlängst berichtete.

Das ausgegebene und ausstehende Aktienkapital von SMG Swiss Marketplace Group umfasst 19.529.040 Namenaktien, von denen 98.145.200 bestehende Namenaktien im Rahmen des Börsengangs angeboten wurden.

Bei einem Ausgabepreis von 46,00 Franken pro Namenaktie belief sich das Platzierungsvolumen auf rund 903 Millionen Franken, wobei noch eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 2.944.353 Aktien besteht.

Sitz im Verwaltungsrat

Der grösste Vermögensverwalter der Welt, Blackrock, und Pictet Asset Management zeichneten jeweils Aktien für 150 Millionen Franken, wie sie im Vorfeld publik gemacht haben.

Der Berner Versicherer Mobiliar gab am Freitagmorgen bekannt, seinen Anteil an der Gruppe von 29,3 auf 19,3 Prozent zu senken.

Mobiliar sei aber vom Geschäftsmodell des Online-Marktplatzes überzeugt und glaube an die weitere Wertentwicklung des Unternehmens, hiess es weiter.

Deshalb bleibe die genossenschaftliche Versicherung ein bedeutender Aktionär und wer auch weiterhin mit einem Sitz im Verwaltungsrat der SMG vertreten sein, so die Mobiliar.

Teilweise gab es noch Änderungen im Aufsichtsgremium.

Markante Risiken durch KI

Das Unternehmen werde per 22. September 2025 in die Swiss Performance Index (SPI)-Familie aufgenommen, hiess es von SIX weiter.

Im Laufe des Handelstages rutschte der Aktienkurs dann rund 1 Prozent unter die Erstnotierung.

Die Risiken solcher digitalen Geschäftsmodelle sind auch nicht klein, denn mit Künstlicher Intelligenz KI könnten die Menschen künftig Marktplätze um Immobilien, Jobs, Gebrauchtwagen & Co. ganz anderes nutzen.

Und laut dem Börsenprospekt untersuchen sowohl die Wettbewerbskommission Weko als auch der Preisüberwacher sogar Vorwürfe zu möglichen Marktmissbräuchen bei den Plattformen.

19.09.2025/kut.

Plattform-Geschäft gelingt gigantischer Börsengang

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert