Pensionskassen treten nur auf der Stelle

Ein Pensionärspaar auf einen Bank
Pensionäre wollen den Lebensabend ohne Not geniessen. (Bild: pixabay)

Die Anlagerenditen von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen waren 2024 zwar gut. Doch ein genauer Blick bringt eine Misere zum Vorschein.

Die Pensionskassen haben im abgelaufenen Jahr zwar eine gute Rendite verzeichnet.

Laut einer Auswertung der Grossbank UBS erzielten Schweizer Vorsorgeeinrichtungen im Schnitt rund 7,62 Prozent auf ihre Anlagevermögen.

Kleine besser als Grosse

Kleinere Pensionskassen stachen dabei grössere Einrichtungen sogar aus.

Pensionskassen unter 300 Millionen Franken erzielten eine Anlagerendite von 7,75 Prozent. Die Grossen mit über 1 Milliarde Franken an Kapital kamen «nur» auf 7,25 Prozent.

Verluste nur ausgeglichen

Doch das gute Jahr für die Kapitalanlage – immerhin eines der besten der vergangenen Jahre – darf nicht über die schlechte Performance der Schweizer Pensionseinrichtungen hinwegtäuschen.

Die Grossbank UBS berechnete in ihrer Analyse die Renditen nach Gebühren für die vergangenen drei Jahre und da tritt Ernüchterung ein.

Alle Pensionskassen zusammen kommen dabei nur auf eine Jahresrendite von 0,72 Prozent. Sie treten quasi auf der Stelle.

Kleinere Vorsorgeeinrichtungen kamen in den vergangenen 36 Monaten nur auf 0,43 Prozent an Gewinn auf das Anlagevermögen – die Grossen erzielten immerhin das Doppelte mit 0,82 Prozent.

Ausländische Aktien top

Eine Langfristbetrachtung bringt das Problem zum Vorschein. Anleihen in Schweizerfranken sowie in Fremdwährungen bringen im Vergleich der UBS nur 1,7 Prozent ein.

Doch darauf konzentrieren sich die Pensionskassen.

Gewiss, die Politik hat die Vorschriften zur Kapitalanlage für Pensionskassen bewusst so ausgestaltet, dass Pensionäre in wenig rentierliche Staatsanleihen investieren müssen und sich die Staaten damit günstig finanzieren können.

Renditen der Pensionskassen auf einzelne Assetklassen
Screenshot: muula.ch

Aktien der Schweiz oder der Welt brachten dagegen im Jahresschnitt zwischen 8 und 9 Prozent an Renditen.

2024 erzielten Schweizer Vorsorgeeinrichtungen auf ausländische Aktien sogar 22 Prozent. Einzelne US-Titel erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr sogar Wertsteigerungen von über 300 Prozent.

Private Equity floriert

Obwohl sich 2024 die Hedgefunds mit 15 Prozent gut entwickelten, ist der Langfristvergleich ernüchternd.

Im Schnitt erreicht diese Anlagekategorie nur 2,92 Prozent und lohnt sich da nicht einmal als Beimischung, weil es die Rendite sogar nach unten zieht.

Anteile der Assetklassen über die Zeit
Screenshot: muula.ch

Private Equity kommt dagegen auf eine Durchschnittsrendite für die Jahre 2006 bis 2023 von 8,22 Prozent pro Jahr.

Geringe Anteile als Problem

Ein Blick in die Anteile der einzelnen Asset-Klassen der Schweizer Pensionskassen zeigt, dass mit Investition in Anleihen von rund 30 Prozent niedrige Renditen quasi vorprogrammiert sind.

Hinzu kommen rund 25 Prozent an Immobilien, die aber im Schnitt zumindest 5 Prozent abwerfen.

Private Equity wurde zwar in den vergangenen Jahren stark erhöht, aber ist insgesamt mit einem Anteil von 4 Prozent sehr gering in den Portfolios.

Mit einem solchen Ansatz holen Pensionskassen ihre Verluste aus schlechten Anlagejahren, wie 2022, mit darauffolgenden guten Jahren allerdings nur auf.

14.01.2025/kut.

Pensionskassen treten nur auf der Stelle

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