Der Pharmakonzern Novartis hat ein neues Sparprogramm angekündigt. Es trifft aber nicht nur die Belegschaft am Hauptsitz in Basel.
Nach dem Basler Pharmakonzern Roche hat nun auch die Konkurrenz bei Novartis einen Abbau von Stellen eingeleitet.
Rund 680 Vollzeitstellen im Bereich Development stünden zur Disposition, teilte Novartis am heutigen Dienstag mit.
Mehr als zehn Prozent
muula.ch hatte die Sparmassnahmen von Roche in einem ähnlichen Bereich publikgemacht. Konkurrent Novartis kam damit lieber direkt selber an die Medien.
In Basel fielen um die 440 Stellen weg, hiess es von Novartis weiter. In den USA seinen rund 240 Positionen von der Sparrunde betroffen.
In der Schweiz arbeiten in der Produktentwicklung für Pharma rund 3000 Personen und in den USA rund 2000. Daher trifft es jeweils 14 beziehungsweise 12 Prozent der jeweiligen Belegschaft.
Nachholbedarf nach Corona
Insgesamt beschäftigt Novartis rund 80.000 Mitarbeiter und will sich zur Steigerung der Effizienz von rund zehn Prozent trennen.
Die nunmehr im Bereich Development angekündigten Stellenstreichungen kämen noch obendrauf, hiess es weiter.
Während viele Firmen derzeit Personal abbauen, weil es gewissen Nachholbedarf nach den Jahren der Coronavirus-Pandemie gibt, wo keine Entlassungen vorgenommen wurden, liegt die Situation bei der Basler Pharmaindustrie aber mittlerweile wohl anders.
Konzerngewinn im Fokus
Beobachter von Novartis bewerteten gegenüber muula.ch die neue Sparmassnahme nämlich als hilflosen Schritt eines gescheiterten Managements um CEO Vasant Narasimhan, um noch ein wenig den Cash-Out zu stoppen.
An der Börse bewegten sich die Novartis-Papiere nach der Ankündigung auch kaum.
Es würde auch nicht verwunden, wenn der Pharmakonzern bald eine neue Führung präsentiert, so die Einschätzung in Basel. Ohnehin ist der Konzernchef im Verwaltungsrat in Ungnade gefallen.
Unter Schweizer Führung hielt Novartis die Forschung und Entwicklung stets hoch. Doch seit Amerikaner das Ruder übernommen haben, gehe es nur noch um Kauf und Verkauf von Firmenteilen sowie um die Zahl am Ende der Erfolgsrechnung.
09.04.2024/kut.