Fluggesellschaften drehen oft nur noch an der Sparschraube. Doch nun stilisiert ein Anbieter das Fliegen in der Business-Class wieder zum Luxus. Die Schweiz ist da mit von der Partie.
Alles nur vom Feinsten: Das Gepäck wird vor dem Flug schon zu Hause eingecheckt. Mit dem Privat-Chauffeur geht es zum Flughafen. Die Wartezeit bis zum Abflug verbringen die Gäste in einer Premium-Lounge bis es zum separaten persönlichen Boarding geht.
Im Flugzeug gibt es dann ausschliesslich Business-Class-Sitze aus edlen Materialien mit Spitzentechnologie und während des Fluges werden Michelin-Sterne-Menus serviert. Es klingt verlockend, was sich die drei Gründer der Luxus-Fluggesellschaft Beond vorgenommen haben.
60 Ziele angeflogen
«Wir bringen sie in den Himmel auf Erden», lautet der Werbespruch der neuen Premium-Airline Beond, die aus dem bekannteren Projekt Arabesque hervorgegangen ist.
In neuen Airbus-Flugzeugen der 321er Serie mit lediglich 68 Passagieren und kompletten Flach-Betten in einer 2-2-Konfiguration sollen ab kommenden Jahr rund 60 Destinationen vom Hub Malediven direkt angeflogen werden.
Darunter ist auch Zürich. Weitere Ziele sind laut Beond-Firmenangaben etwa München, Wien, Paris und Mailand. Diese Metropolen sollen mit Male dann direkt verbunden werden. Diese Destinationen sollen zum Ende des Sommerflugplanes 2023 hinzukommen, hiess es.
Araber und Asiaten im Visier
Zunächst sind aber von den Malediven aus kürzere Distanzen als Ziele geplant. Es stehen Dubai, die Hauptstadt Saudiarabiens Riad, Städte in Indien, in China, aber auch Hong Kong, Singapur und Taipeh auf dem Programm.
Die Aufnahme der Ziele hänge von der Auslieferung der A321-Serien-Flugzeuge mit unterschiedlichen Reichweiten ab. Spätestens Ende 2023 sollen von Beond auch Grossbritannien und Spanien an die Malediven direkt angeschlossen sein.
Es gibt zwar drei Buchungsklassen, die sich aber lediglich beim Serviceangebot am Boden sowie bei der Flexibilität des Tickets unterscheiden. Das ganze Konzept erinnert stark an die Airline La Compagnie, die allerdings nochmals mehr Business-Class-Sitze in ihre Airbus-321-Maschinen quetscht.
Geld und Know-how
Die drei Macher hinter dem Beond-Projekt sind keine Unbekannten in der Flugindustrie. Sie bringen alle Dekaden an Business-Erfahrungen mit. Tero Taskila, der CEO, war früher Chef bei Estonian Air. Der Strategiechef, Max Nilov, arbeitete zuvor bei Boeing im Verkauf.
Und Sascha Feuerherd, der für das Marketing zuständig ist, war vorher beim Dachverband für Fluggesellschaften Iata tätig gewesen.
Die neue Beond-Airline ist voll auf Luxus und Gourmet getrimmt. (Bild: PD)
Natürlich benötigt ein solches Projekt neben viel Know-how auch gute Finanzen, wie die Schweiz aus eigener Erfahrung von Swissair sowie Swiss während der Coronavirus-Pandemie nur zu gut weiss, und wie auch muula.ch unlängst berichtete.
Die Finanzen für Beond kommen neben Geldgebern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die das Projekt Arabesque bereits unterstützt hatten, vom Mischkonzern der Malediven, der Simdi Group.
Regierung jubelt
Aktuell sei das Management nicht nur daran, mit den Behörden in Male und an den Destinationen die ganzen Bewilligungen zu bekommen. Es würden auch schon Crews in Dubai und Male rekrutiert.
Der Minister für Wirtschaftsentwicklung der Malediven, Fayyaz Ismail, ist von der neuen Luxus-Airline jedenfalls schon sehr begeistert. Die Malediven würden künftig viel einfacher erreichbar sein, frohlockte er. Die Schweiz dürfte die Anbindung der beliebten Luxusdestination freuen.
05.11.2022/kut.