Neue Golf-Airline nimmt Schweiz ins Visier

Ein Flugzeug der neuen Riyadh Air
Ein Flugzeug der Riyadh Air beim Start. (Bild: PD)

Eine arabische Fluggesellschaft macht der Swiss bald Konkurrenz. Doch auch Emirates, Etihad und Qatar Airways kommen mit Riyadh Air unter Druck.

In wenigen Monaten will Saudiarabiens neue Staatsfluglinie Riyadh Air starten — mit Ambitionen, die weit über das saudische Königreich hinausführen.

Die offizielle Flugaufnahme ist für Ende 2025 geplant und, wie muula.ch aus Firmenkreisen erfuhr, soll auch die Schweiz angeflogen werden.

Pilger und Touristen

Die Airline ist im Jahr 2023 vom saudischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) mit dem Ziel gegründet worden, mehr als 100 Destinationen auf sechs Kontinenten zu bedienen.

Neben London und Paris in Westeuropa liegt der Fokus aber auch auf Dubai und der saudischen Hafenstadt Jeddah.

Dabei stehen die vielen Millionen jährlichen Pilger nach Mekka und Medina im Vordergrund. Aber auch immer mehr Touristen entdecken das spannende Königreich mit viel Unesco-Weltkulturerbe.

Selbst ohne Alkohol sehr gefragt

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss könnte mit Riyadh Air einen neuen Konkurrenten nach Asien und in die Nahost-Region bekommen, wo sich schon Emirates, Etihad und Qatar Airways mit hervorragenden Produkten tummeln.

Die Flughäfen Zürich und Genf bedient bereits die saudische Fluggesellschaft Saudia und ist laut Berichten oft komplett ausgebucht, selbst ohne Alkohol an Bord.

4K-Screens für alle

Die neue arabische Fluggesellschaft mit ihrem Lavendeldesign will sich puncto Service auch nicht lumpen lassen.

An Bord gibt es herausragende Sitze und 4K-Bildschirme für alle Passagiere.

Business-Class bei Riyadh Air aus Saudiarabien
Business-Class bei Riyadh Air aus Saudiarabien. (Bild: PD)

In den Premiumklassen gibt es eine 1-2-1 Sitzkonfiguration. Selbst die Economy-Class quetscht sie nicht voll, sondern bestuhlt 3-3-3.

Kostenloses High-Speed-Internet versteht sich quasi von selbst. 

Essen vom Feinsten

Von der Buchung bis zum Reiseende will Riyadh Air ohnehin neue Branchenstandards bei der Digitalisierung mit Künstlicher Intelligenz KI setzen.

Das Essen soll, wie immer in Arabien, vom Feinsten sein. Damit kann die neue Golf-Airline in jedem Fall mit Marktführern um Emirates, Etihad und Qatar Airways mithalten.

Swiss kann von alldem – selbst mit den geplanten Produktaufwertungen – jedoch nur träumen.

Nagelneue Flugzeuge

Die Flotte von Riyadh Air wird aus 182 neuesten Airbus- und Boeing-Jets bestehen.

Die A321neo sind für Kurz- und Mittelstrecken, dazu kommen dutzende A350-1000 und 787-9 Dreamliner für Langstrecke. Der Start erfolgt klein, mit wenigen Flugzeugen.

Ein Flugzeug der Riyadh Air
Viele neue Flugzeuge kommen zu Riyadh Air. (Bild: PD)

Doch ab 2026 soll monatlich eine neue Maschine die Flotte verstärken, bis 2030 ein dichtes Netzwerk zu den geplanten 100 Destinationen greifbar ist.

Es geht also seit der Gründung rasant vorwärts.

Rund 200.000 neue Jobs

Wer das Geld hat, baut eben nicht die bestehende Fluggesellschaft Saudia aus, sondern gründet gleich eine völlig neue Airline.

Riyadh Air soll 20 Milliarden Dollar zu Saudiarabiens Volkswirtschaft jährlich abseits vom Erdöl beitragen und 200.000 Arbeitsplätze schaffen.

Der CEO von Riyadh Air ist Tony Douglas, der seit 2022 das Projekt führt. Er kommt von Etihad aus Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten und hat seit Jahrzehnten viel Knowhow im Airline-Betrieb.

Namhafte Code-Share-Partner

Riyadh Air macht Swiss, Edelweiss, Lufthansa & Co die Kundschaft aber noch auf eine andere Weise abspenstig.

Die neue Fluggesellschaft aus der saudischen Hauptstadt Riad hat nämlich bereits zahlreiche Partnerschaften fixiert.

Ein Flugzeug der Riyadh Air in der Luft
Neue Standards bei Riyadh Air in den Lüften. (Bild: PD)

Air France-KLM, Singapore Airlines, Delta, Egyptair und Turkish Airlines — alle gehören zu den Kooperationspartnern, um ein globales Streckennetz zu etablieren.

Schweizer könnten künftig auch über Paris, Amsterdam, Singapur, Istanbul & Co. auf Riyadh Air statt Swiss setzen, selbst wenn der neue Carrier die Schweiz nicht direkt fliegen würde.

Schweiz mit der Welt verbinden

Die Schweiz spielt in der internationalen Luftverkehrslandschaft eine wichtige Rolle — als Wirtschaftszentrum, Finanzplatz und touristisches Ziel.

Ein Premium-Carrier wie Riyadh Air, der auf Businesstrends setzt, könnte bei Reisenden zwischen Schweiz, Golfstaaten und Asien sowie Amerika durchaus auf Interesse stossen.

Dies gilt insbesondere mit attraktiver Codeshare-Strategie oder indirekten Verbindungen über Hubs oder direkt ins sagenumwobene Königreich Saudiarabien.

Und Swiss hat die Goldenen Zeiten längst hinter sich, wie muula.ch berichtete. Ausser Sparen kennt die Lufthansa-Mutter ohnehin kaum etwas.

09.08.2025/kut.

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