Nationalbank überschüttet Schweiz mit Geld

Logo der Schweizerischen Nationalbank SNB am Sitz in Bern
Die Schweizerische Nationalbank SNB hat gute Nachrichten für die Schweiz. (Bild: muula.ch)

Die Schweizerische Nationalbank hat einen ausserordentlichen Gewinn gemacht. Darüber können sich Bund und Kantone, aber auch die Bürger freuen.

Was die Spatzen schon von den Dächern zwitscherten, hat die Schweizerische Nationalbank SNB am heutigen Freitag auch noch offiziell bekanntgegeben.

Im Nirwana verschollen

Die Zentralbank habe einen ausserordentlichen Gewinn von fast 1 Milliarde Franken verzeichnet, teilte die SNB mit.

Hintergrund ist, dass die Banknoten der 6. Serie per 1. Mai 2000 zurückgerufen worden waren.

Werden die alten Geldscheine aber nicht innerhalb von 25 Jahren umgetauscht, verteilt die SNB laut Gesetz den entstandenen Sondergewinn.

Banknote der 6. Serie
Banknote der 6. SNB-Serie (Bild: PD)

Die Geldscheine wurden auf der ganzen Welt möglicherweise zerwaschen, in Matratzen entsorgt oder sind einfach unauffindbar verloren.

Damit erlitten Firmen und Menschen einen Verlust. Vielleicht stecken sie auch in einem Sammelalbum und bleiben für immer dort.

Die Forderungen gegenüber einer Zentralbank erlischen damit, und die Notenbank kann die Reserven für das ausgegebene Geld gewinnbringend auflösen.

Reserve noch gehalten

Darüber können sich aber die Schweizer sowie der Bund und die Kantone freuen.

Die Nationalbank vergütet ihnen nämlich davon 90 Prozent, was immerhin 890,6 Millionen Franken ausmacht.

Rund 10 Prozent des Gegenwerts, also 99 Millionen Franken, verbleiben allerdings noch bei der Nationalbank zwecks Erfüllung der unbegrenzt gültigen Umtauschpflicht.

Halbe Milliarde an Kantone

Ein Fünftel des zu verteilenden Geldes geht an den Schweizerischen Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren Elementarschäden (Fondssuisse), der 178,1 Millionen Franken erhält und damit Schweizern in Not helfen kann.

Der verbleibende Teil der 90 Prozent fällt laut dem Communiqué zu einem Drittel an den Bund, also 237,5 Millionen Franken, und zu zwei Dritteln an die Kantone, die sich über 475,0 Millionen Franken an Geldregen freuen können.

Letztere mussten schon ziemlich stark zurückstecken, weil die SNB ihren Reingewinn 2024 nicht korrekt gemäss Bundesverfassung an die Kantone verteilt hat, wie muula.ch berichtete.

Normalerweise würden die Kantone eben besagte zwei Drittel eines Nationalbankgewinns erhalten, doch die SNB speiste sie mit nur 2 statt 10,5 Milliarden Franken ab.

Geldregen noch im Mai

Die Vergütung an die Begünstigten der nicht umgetauschten Banknoten der 6. Serie werde im Mai 2025 vorgenommen, hiess es weiter von der SNB.

Dies dürfte insbesondere Finanzministerin Karin Keller-Sutter begeistern, denn der Bund hat ein Ausgabeproblem beim Geld.

Gleichzeitig schreibt die Notenbank explizit, dass die ausstehenden Banknoten aber weiterhin unbefristet bei der Nationalbank zum Nennwert umgetauscht werden könnten.

Vielleicht sollen damit Begehrlichkeiten auf die noch fast 100 Millionen Franken etwas gedämpft werden.

09.05.2025/kut.

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