
Die Schweiz kennt fast nur steigende Mieten. Doch vielerorts sind «Schnäppli» möglich – sogar Bestands- und Angebotsmieten divergieren nur wenig.
Die Angebotsmieten sind in der Schweiz innerhalb eines Jahres im Schnitt um 2,4 Prozent gestiegen.
In sechs untersuchten Regionen sei der Anstieg in der Ostschweiz und Zentralschweiz mit jeweils 2,9 Prozent am stärksten.
Nur 1000 Franken pro Monat
Dies gab der Immobiliendienstleister newhome.ch am heutigen Dienstag in seiner jährlichen Analyse in Zusammenarbeit mit dem Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich bekannt.

Am schwächsten sei die Entwicklung in der Region Tessin mit fallenden Mieten von minus 5,6 Prozent gewesen, hiess es weiter.
Die tiefsten Angebotsmieten finden sich in der Grenzgemeinde Balerna, der Stadt Chiasso und Vacallo mit durchschnittlichen Nettomieten von rund 1050 Franken.
Unterschiede bis zu 300 Prozent
Am oberen Ende der Skala standen die am Lago di Lugano gelegenen Gemeinden Collina d’Oro oberhalb von Ascona, Paradiso sowie Vezia.
Dort lagen laut der jährlichen Untersuchung die Medianmieten zwischen 2400 Franken und knapp 2900 Franken pro Monat.

Damit kostet eine Wohnung in Paradiso knapp dreimal so viel wie in Balerna.
Zürich bleibt Spitzenreiter
In der teuersten Schweizer Region Zürich seien die Mieten innert Jahresfrist aber mit einem Plus von 2,1 Prozent sogar unter dem Schweizer Durchschnitt von 2,4 Prozent gestiegen.
Zürich bleibe jedoch mit durchschnittlich 2418 Franken pro Wohnung klar die teuerste Region der Schweiz, erklärten die Immobilienexperten.
Schlusslichter im Berner Jura
Auffallend im Segment der Hochpreisgemeinden sei die klare Dominanz der Region Zürich, wo Gemeinden wie Rüschlikon und Kilchberg (ZH) mit medianen Angebotsnettomieten von knapp 4000 Franken absolute Spitzenmieten aufwiesen.
Dieses Preisniveau werde durch Oberägeri (ZG, Region Zentralschweiz) ergänzt, das ebenfalls im obersten Preissegment liege.
Am anderen Ende des Spektrums finden sich vor allem Gemeinden im Berner Jura, wo die Nettomieten für eine durchschnittliche Wohnung mit 900 Franken knapp 80 Prozent tiefer lagen.
Neumieter zahlen 650 Franken mehr
Der Vergleich von durchschnittlichen Angebotsnetto- und Bestandsnettomieten macht die Anspannung im Deutschschweizer Mietmarkt deutlich.
In allen Regionen lagen die Angebotsmieten für neue Mietverträge spürbar über den Bestandsmieten laufender Mietverhältnisse, fand die Analyse heraus.

Besonders sei die Differenz in Zürich mit +27 Prozent ausgeprägt, wo die Angebotsmieten um fast 650 Franken höher lägen, und was eine markante monatliche Mehrbelastung für Neumieter bedeute.
Auch in der Zentralschweiz mit +20 Prozent und im Tessin mit +31 Prozent seien die Abstände beträchtlich.
Doch auch da gibt es Lichtblicke, denn im Espace Mittelland und in der Ostschweiz lag die Differenz teils nur bei 6 beziehungsweise 10 Prozent.
So vielfältig ist der Immobilienmarkt Schweiz.
16.09.2025/kut.