Der Spezialchemie-Konzern Ems-Chemie hat einen starken Semesterabschluss publiziert. Einziger Wermutstropfen scheinen die rückläufigen Margen. Doch es gibt noch eine weitere Auffälligkeit.
Die in Domat/Ems (GR) domizilierte Gruppe Ems-Chemie hat im ersten Semester den Umsatz um rund 10 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken gesteigert. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 286 Millionen Franken, wie das von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Unternehmen am Montag bekanntgab.
Die Gruppe hatte bereits vorab einige Zahlen des Halbjahresabschlusses publiziert. Nunmehr ist der vollständige Zahlenkranz bekannt.
Betriebsgewinn stagniert
Dabei fällt auf, dass die Gewinnmargen einen Rückwärtsgang eingelegt haben. Im ersten Halbjahr sackte die Betriebsergebnis-Marge auf Stufe Ebit von 27,6 auf 25,2 Prozent ab. Zwar ist das mit Blick auf die absolute Höhe der Werte gewisses Jammern auf hohem Niveau, weil Margen um 25 Prozent sehr gute Resultate darstellen.
Allerdings springt der Rückgang für den eigentlich kostenbewussten Konzern ins Auge. Als Grund für den Rückgang gibt die Gruppe an, dass sich die rohstoffkostenbedingten Verkaufspreiserhöhungen stärker als das Betriebsergebnis entwickelt hätten. Einfacher ausgedrückt: Der operative Gewinn stieg also weniger stark, als der Umsatz zulegte.
Grösstes Problem
Ein Blick in die Segmentberichterstattung verrät, dass der Margenrückgang vor allem die grösste Sparte der Hochleistungspolymere betrifft, mit der rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt wurden. Dort ging es bei der Ebit-Marge von 27,7 auf 25,1 Prozent nach unten.
Schliesslich fällt am Halbjahresabschluss noch ein Detail auf. Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit, also die Mittel, welche das Unternehmen durch die betriebliche Tätigkeit erwirtschaftete, hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 260 auf 145 Millionen Franken fast halbiert.
Stillstand der Produktion
Zu den Ursachen hiess es, dass in China rigorose Lockdown-Massnahmen die Kunden zu umfangreichen Produktionsunterbrüchen zwangen, was sich demnach auch auf die Ems-Chemie ausgewirkt hat. Und erwartungsgemäss habe sich die globale Autoindustrie aufgrund des anhaltenden Chipmangels noch nicht erholt, hiess es von der Firma.
29.08.2022/kut.