
Die Lage auf dem Schweizer Wohnungsmarkt hat sich 2024 entspannt. Doch eine Analyse bringt noch mehr Überraschungen ans Tageslicht.
Trotz der weiterhin angespannten Lage am Markt, ist der Grossteil der Mieter sowie auch der Eigentümer weiterhin gut mit Wohnraum versorgt.
Dies ist das Fazit einer aktualisierten Untersuchung des Bundesamtes für Wohnungswesen BWO.
Familienwohnungen knapp
Aus der Studie gehen aber noch mehr überraschende Details zum Schweizer Wohnungsmarkt hervor.
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt zeige für 2024 eine leichte Entspannung, vor allem im hochpreisigen Segment, hiess es weiter.
Der Knappheitsindikator des aktualisierten Monitors verdeutliche, dass Mietwohnungen, insbesondere Familienwohnungen, knapp seien, so das BWO. Daher seien diese deutlich schwerer zu finden als kleinere Wohnungen.
Gebremstes Haushaltswachstum
Die teilweise Entspannung im Markt gegenüber dem Vorjahr hänge in erster Linie mit dem schwächeren Haushaltswachstum zusammen.
In zweiter Linie liege es an den höheren Mieten und Preisen, welche die Nachfrage dämpften, erklärten die Wohnungsbeamten.
Das unzureichende Wachstum des Wohnungsbestands von weniger als 1 Prozent habe somit geringere Auswirkungen auf die Versorgung als erwartet, hiess es weiter zur Lage auf dem Wohnungsmarkt.
Migrationszahlen sinken
In quantitativer Hinsicht bleibe die Zuwanderung einer der Treiber für die Wohnraumnachfrage, hob das BWO in der Analyse hervor.
Damit wird auch klar, dass aufgrund der sinkenden Migrationszahlen die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt zurückging.

Inzwischen hätten sich die Unterschiede zwischen inländischen und ausländischen Haushalten in Bezug auf die Wohnraumnachfrage praktisch aufgelöst, erklärte die Behörde sogar.
Zentralschweiz und Berggebiete
Allerdings überraschen die Knappheitszahlen auch in Bezug auf die Regionen.
Wer dachte, Zürich, Genf, Basel & Co. hätte eine Wohnungsnot, der ist nach der Lektüre der Studie überrascht. «Die Knappheit betrifft primär den Aargau, die Zentralschweiz, Teile der Ostschweiz und Berggebiete», hiess es nämlich.
Dies sollten Mieter in den Metropolen den Vermietern also unter die Nase reiben. Der Mangel ist andernorts viel grösser.
Schere öffnet sich
Doch noch eine Entwicklung beobachteten die Beamten. 2025 könnte sich die Wohnkosten-Schere zwischen umziehenden und sesshaften Haushalten weiter öffnen.
Für Haushalte, die nicht umziehen wollen oder müssen, verbesserte sich die Lage weiter, da der Referenzzinssatz sinkt und allenfalls eine Mietzinsreduktion möglich macht, wie muula.ch berichtete.
Dies hat jedoch zur Folge, dass sich die Bestandes- und Angebotsmieten, respektive die Nutzungskosten der bisherigen Eigentümer und diejenigen der Neueigentümer weiter voneinander entfernen.
07.03.2025/ena.