Machtkampf beim WEF um Blackrock und Schwab eskaliert

Klaus Schwab am WEF
Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab gab bisher beim WEF den Ton an. (Bild: E. Shaw / unsplash)

WEF-Gründer Klaus Schwab will Christine Lagarde als seine Nachfolgerin installieren. Doch US-Vermögensverwalter Blackrock schwebt anderes vor.

Was muula.ch bereits vor Wochen berichtete, ist nun vom Gründer des World Economic Forums, Klaus Schwab, offiziell bestätigt worden.

Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sei im Gespräch als seine Nachfolgerin, zitierte die «Financial Times» am heutigen Mittwoch den geschassten Chef des jährlichen Wirtschaftselitetreffens in Davos.

Zweite Person im Stiftungsrat

Lagarde, deren Amtsperiode bei der EZB erst im Jahr 2027 endet, würde ihren Chefposten sogar früher verlassen, um Schwab beim WEF zu folgen, hiess es weiter.

Dies würde den strategischen Schachzug des US-Vermögensverwalters Blackrock durchkreuzen, der unlängst mit Philipp Hildebrand einen zweiten Blackrock-Mann im Stiftungsrat des WEF placiert hatte.

Der einstige Präsident der Schweizerischen Nationalbank SNB Hildebrand will beim WEF aber eigentlich die Führungsrolle übernehmen.

Blackrock-Gründer und Chef Larry Fink zieht in dem Gremium gemeinsam mit Ex-Nestlé-CEO Peter Brabeck die Fäden.

Schwab wurde wegen einer vermeintlichen Korruptionsaffäre unlängst suspendiert.

Genfer Villa zur Verfügung gestellt

Schwab erklärte dem britischen Blatt zudem, dass die Französin Lagarde und einstige Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF seit Jahren als seine Nachfolgerin eingeplant sei.

muula.ch wusste dies aus einer gutunterrichteten Quelle.

Lagarde habe vom WEF sogar die Villa Mundi am Genfersee zur Verfügung gestellt bekommen, damit sie irgendwo arbeiten könne, erklärte der WEF-Gründer nun weiter.

Lagarde selbst sitzt, wie etwa Ex-US-Vizepräsident Al Gore, die jordanische Königin Rania oder Axa-Konzernchef Thomas Buberl, im Stiftungsrat des WEF.

Timing ist alles

Die Noch-EZB-Chefin würde rund 10 Monate vor Ende ihrer Amtszeit auf den Führungsposten beim Weltwirtschaftsforum WEF wechseln, schrieb die «FT» weiter.

Sie wäre damit erst die zweite Person an der Spitze der Zentralbank der Euro-Zone, die vorzeitig von ihrem Posten ausscheiden würde. 

Dass die Französin dies tun würde, war in Fachkreisen angesichts der Verwerfungen an den globalen Finanzmärkten zuletzt verneint worden. Die EZB selbst wollte sich in den Machtkampf beim WEF nicht hineinziehen lassen. Die Notenbank dementierte umgehend einen vorzeitigen Abgang von Lagarde gegenüber der Zeitung.

Daher hat Blackrock bessere Chancen, die Führung bei dem berühmten Treffen der Weltwirtschaftselite zu übernehmen.

Mit dem abrupten Rauswurf von Schwab wollten die Amerikaner den Europäern quasi zuvorkommen.

Rettung des Lebenswerks

Der ursprünglich aus Deutschland stammende Genfer Wirtschaftsprofessor Schwab hat keinen Zugang mehr zur WEF-Stiftung.

Mit seinen Angaben in der «FT» schiesst er nun quer und attackiert den US-Vermögensverwalter.

Dies ist verständlich, will er doch sein Lebenswerk für Europa retten. Im malerischen Wintersportort Davos wurde nämlich schon so mancher Deal in den Hinterzimmern beschlossen, wie muula.ch unlängst darüber berichtete.

28.05.2025/kut.

Machtkampf beim WEF um Blackrock und Schwab eskaliert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert