Luzerner Tabak-Patron Villiger verstorben

Unternehmer Heinrich Villiger
Unternehmer Heinrich Villiger verstarb im Alter von 95 Jahren. (Bild: PD)

Heinrich Villiger ist tot. Der Unternehmer arbeitete 75 Jahre lang in seinem Zigarrenbetrieb, den nun ein Anwalt in die nächste Generation führen soll.

Der Luzerner Zigarren-Patron Heinrich Villiger ist im Alter von 95 Jahren verstorben. 

Er sei am vergangenen Freitag friedlich eingeschlafen, teilten seine Familie und das Unternehmen Villiger Söhne Holding am heutigen Montag mit.

Branche stark geprägt

Der Luzerner Tabak-Patron alter Schule stand 75 Jahre lang in dritter Generation seiner Familienfirma vor. Bis zu seinem Ableben war der aus Menziken AG stammende Villiger der Verwaltungsratspräsident.

Er habe Zigarren und Zigarillos geliebt, hiess es in einer Würdigung der Familie.

Villiger sei ein leidenschaftlicher Unternehmer sowie mutiger Visionär gewesen, der die Tabakindustrie in der Schweiz und darüber hinaus nachhaltig geprägt habe, erklärten die Angehörigen weiter, zu denen auch sein Bruder, der Alt-Bundesrat Kaspar Villiger, gehört.

Vier Nachkommen

Mit sofortiger Wirkung übernehme der Anwalt Jvo Grundler das Präsidium der in Pfeffikon LU domizilierten Villiger Gruppe, erklärte das Familienunternehmen. Bereits seit 2020 ist er dort Vizepräsident.

Im Rahmen der Nachfolgeplanung habe der verstorbene Villiger festgelegt, dass Grundler das Präsidium als unabhängiger Verwaltungsrat und vertrauter Wegbegleiter übernehmen solle, um die Interessen der vier Nachkommen und deren Familien ausgleichend berücksichtigen zu können.

Die Firma erwirtschaftet mit rund 1 Milliarde Zigarren und Zigarillos rund 140 Millionen Franken pro Jahr. Der Tabakbetrieb beschäftigt derzeit rund 1200 Mitarbeiter.

Jurist an der Firmenspitze

Grundler war jahrelang bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young tätig und arbeitet laut einem vom Unternehmen bereitgestellten Lebenslauf derzeit bei der Zürcher Kanzlei Bratschi.

Er sitzt zudem bei Hiag Immobilien in Basel, bei Datacolor in Luzern und bei Lifortis sowie Neutra Treuhand in den Verwaltungsräten.

Expansion ins Ausland

Heinrich Villigers Grossvater Jean Villiger hatte die Zigarrenfabrik in Pfeffikon als 28-jähriger Kaufmann im Jahr 1888 gegründet.

Nach seinem frühen Tod im Jahre 1902 übernahm seine Frau Louise Villiger die Führung des Unternehmens. Sie expandierte erfolgreich ins Ausland, zunächst nach Deutschland.

1918 übergab sie die Leitung an ihre Söhne Hans und Max Villiger.

Heinrich Villiger trat 1950 ins Unternehmen ein. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1966 führte er das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Kaspar, bis dieser im Jahr 1989 als Bundesrat gewählt wurde.

28.07.2025/kut.

Luzerner Tabak-Patron Villiger verstorben

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